Jugendliche auf dem Stand von Erstklässlern
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Kein Fortschritt: Eine langfristige Hilfe ist für viele junge Flüchtlinge Notwendig, um in einer regulären Klasse zurecht zu kommen. Bild: dpa
Viele junge Flüchtlinge hatten in ihren Herkunftsländern kaum Schulerfahrungen. Den Lehrkräften fällt es daher schwer die Jugendlichen ins Schulwesen zu integrieren.
Viele junge Flüchtlinge sind unter den derzeitigen Bedingungen nicht ins reguläre Schulwesen zu integrieren – so steht es in einem Brief von Lehrkräften aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg an den hessischen Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Den Pädagogen geht es um Migranten im Alter von elf bis 16 Jahren, die sie selbst in sogenannten Alphabetisierungsklassen unterrichten. Die Jugendlichen hätten in ihren Herkunftsländern keine oder kaum Schulerfahrungen gesammelt. Sie seien „primäre Analphabeten“, hätten also nie gelernt, zu lesen und zu schreiben. Überdies fehlten ihnen auch soziale Kompetenzen, die Grundvoraussetzung für einen Schulbesuch seien, etwa die Fähigkeit, selbständig zu arbeiten und Regeln einzuhalten.
Junge Migranten sollen nach zwei Jahren in eine reguläre Klasse wechseln
Alphabetisierungsklassen sind ein Spezialfall der sogenannten Intensivklassen, in die junge Migranten ohne Deutschkenntnisse kommen, um die Sprache zu lernen. Nach spätestens zwei Jahren sollen sie in eine reguläre Klasse wechseln. Nach Angaben des Kultusministeriums gelingt das in den allermeisten Fällen. Von 9000 Schülern, die bei einer Zählung zu Beginn dieses Schuljahres von Intensiv- in Regelklassen übergegangen waren, seien lediglich 220 auf eine Förderschule gekommen. Überdies seien mehr dieser „Seiteneinsteiger“ in die Bildungsgänge Gymnasium und Realschule als in den Bildungsgang Hauptschule gewechselt.
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