
In der Zwischenwelt
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Junge Menschen in einem Frankfurter Club: Manche verhalten sich so, als sei die Pandemie vorbei. Bild: Albermann, Martin
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 60 in einem Niemandsland zwischen Alarmstimmung und Entwarnung. Erst im Rückblick wird sich zeigen, ob in dieser Zwischenphase der Corona-Pandemie die Wegmarken richtig gesetzt wurden.
Beim Umgang mit der Corona-Pandemie droht der Kompass verloren zu gehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit 60 in einem Niemandsland zwischen Alarmstimmung und Entwarnung. Die Geimpften verhalten sich abgesehen vom Maskentragen so, als sei die Pandemie vorbei, und sind nur gelegentlich irritiert, wenn davon die Rede ist, dass es doch Infektionen trotz doppelter Impfung gibt. Wer nicht mehr ganz jung ist, findet kurzzeitig auch die Auskunft beunruhigend, bei Älteren verliefen solche Infektionen nicht immer harmlos. Mehr als einen Moment des Zuckens löst das aber nicht aus. Die Gefahr ist für den Einzelnen schwer einzuschätzen, kaum jemand baut sein Handeln darauf auf.
Die Politik wiederum ist ins Schweigen verfallen. Die Entscheidung, Wirte, Friseure und neuerdings auch Einzelhändler sollten die Hauptlast der Pandemiebekämpfung tragen, indem sie durch das Fernhalten von Ungeimpften („2 G“) Druck auf diese ausüben, war eine Flucht vor der eigenen Verantwortung und scheint bisher zum großen Teil ins Leere zu laufen.
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