
Die weiße Immobilienhölle
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Eine Neubausiedlung im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach. Bild: dpa
Die Immobilienpreise im Rhein-Main-Gebiet erreichen ein unerschwingliches Niveau. Dabei sehen viele der Neubauten aus, als kämen sie aus dem Katalog. Die Architektur sollte aber Mindestanforderungen entsprechen.
Neulich präsentierte ein Makler einen Überblick über das aktuelle Angebot auf dem Wohnungsmarkt im Rhein-Main-Gebiet. Interessant war der Vortrag aus zwei Gründen. Erstens: Die Kaufpreise sind auch im Umland von Frankfurt inzwischen auf einem Niveau angelangt, das für Normalverdiener kaum noch erschwinglich ist. Zweitens: Die Häuser, die man zu diesem Preis bekommt, wirken nicht so, als wären sie das Geld auch wert.
Es handelt sich um Architektur von der Stange. Die Neubauprojekte sind Massenware aus dem Einfamilienhaus-Katalog, sie wirken austauschbar. Es ist, mit Verlaub, eine weiße Hölle. Zum Beispiel ein Projekt in Hünfelden: weiße Fassaden mit gelben Farbfeldern, kubische Formen, Flachdächer. 17 dieser traurigen Doppel- und Dreifachhäuser stehen wie zufällig angeordnet nebeneinander. Oder das Projekt „Emil“ am Ortsrand von Rödermark-Urberach. 780.000 Euro für ein denkbar schlicht gestaltetes, weiß-graues Reihenhaus mit kleinem Garten, der Stellplatz kostet noch einmal 20.000 Euro mehr.
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