Hoffnung auf Verkehrswende : Park-and-Ride ausbauen
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Unterstützung der Kommunen notwendig: Viele Pendler parken außerhalb, um mit dem ÖPNV in die Großstädte zu gelangen. Bild: Francois Klein
Was eine Erleichterung für Pendler darstellen soll, wird zur Herausforderung: P+R-Plätze sind häufig überfüllt und nur unzureichend vorhanden. Ein weiterer Ausbau ist notwendig. Doch das allein reicht nicht.
Das Auto künftig stehen lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren? Großstadtmenschen haben gut reden, denn in Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt ist das Netz an Bussen und Bahnen so dicht, dass man leicht ohne Wagen seine Ziele erreichen kann. Anders sieht es oft in kleineren Städten und auf dem Dorf aus. Wenn sie nicht ans Schienennetz angebunden sind, können die Bewohner solcher Orte häufig nur mit dem Auto in angemessener Zeit zu ihrem Arbeitsplatz gelangen.
Einen Ausweg für solche Pendler bieten die P+R-Plätze. Dort können sie ihren Wagen abstellen und mit der Bahn nach Frankfurt oder Darmstadt fahren. Freilich sind die vorhandenen P+R-Anlagen voll bis übervoll. Wer Autofahrer in größerer Zahl zum Umsteigen auf den Zug bewegen möchte, muss deshalb nicht zuletzt die P+R-Infrastruktur ausbauen. Anders kann es keine funktionierende Verkehrswende geben.
Wer ist verantwortlich für übergeordnete Interessen?
Doch wer soll solche Anlagen bauen? Bisher waren es vor allem die Kommunen an den Eisenbahntrassen, die Areale für Parkplätze ausgewiesen und P+R-Plätze gebaut haben. Dass dieses Modell Zukunft hat, muss man in vielen Fällen bezweifeln. Welches Interesse hat zum Beispiel eine Kommune im Kinzigtal daran, für Pendler aus dem Vogelsbergkreis ihr Parkangebot zu vergrößern? Schließlich ist eine Stadt zuerst einmal für ihre Bewohner da und nicht für Leute aus der nahen oder fernen Umgebung.
Um übergeordnete Interessen muss sich eine übergeordnete Institution kümmern. Im Falle der P+R-Plätze am besten das Land. Das Verkehrsministerium oder eine ihm zugeordnete Behörde könnte die Koordination übernehmen, wenn es um den unverzichtbaren Ausbau der Park-Infrastruktur geht. Würde das Land diese Aufgabe übernehmen, könnte es gleich noch versuchen, die Standards für Park+Ride halbwegs zu vereinheitlichen.
Es muss übrigens nicht immer eine neue P+R-Anlage sein. In vielen Fällen bestünde die bessere Lösung darin, komfortablere und häufigere Busverbindungen zu den Bahnhöfen zu schaffen, von denen aus Pendler mit dem Zug Frankfurt und die anderen Großstädte erreichen. Dann könnten viele Autofahrer ihren Wagen gleich zu Hause stehen lassen.