
Angriff auf die Zeitungen
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Von öffentlicher Hand getragen: Der Hessische Rundfunk Bild: Lukas Kreibig
Der Hessische Rundfunk macht hohe Verluste, startet aber auch eine Digitaloffensive. Sein werbungsfreies und kostenloses Onlineangebot stellt ihn in Konkurrenz zu den lokalen Zeitungen in Hessen.
Dass der Hessische Rundfunk das vergangene Jahr mit einem Fehlbetrag von 90,3 Millionen Euro abgeschlossen hat, könnte man mit einem Achselzucken zur Kenntnis nehmen, wenn der hr ein privat finanziertes Unternehmen wäre. Da die Rundfunkbeiträge das Haus aber zu einer öffentlichen Angelegenheit machen, stellt sich die Frage, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Wer sich den Jahresbericht durchliest, stößt auf drei Themen: Zum einen sind da die Pensionslasten, mit denen angesichts der Zinsentwicklung auch andere Unternehmen zu kämpfen haben.
Daran lässt sich kurz- und mittelfristig wenig ändern – außer, dass es Pflicht gewesen wäre, bei den Zusagen viel früher korrigierend einzugreifen. Aber nun ist es dort so, wie es ist, nämlich dramatisch. Umso wichtiger sind die beiden anderen Fragen: Warum wird das Ausbremsen der jüngsten Beitragserhöhung beklagt, nicht aber noch viel stärker nach Sparmöglichkeiten im eigenen Haus gesucht? Und: Warum wird die Frage, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk der Zukunft aussieht, mit einer Digitaloffensive beantwortet, die gezielt privat finanzierte Wettbewerber im Kern ihres Geschäftsmodells angreift?
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