Erinnerungskultur : Hessischer Kulturpreis geht an zwei Frankfurter Architekten
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Im Herzen Frankfurts haben Wandel und Lorch durch die Gedenkstätte am Neuen Börneplatz einen Ort der Erinnerungskultur mitgeschaffen. Bild: Daniel Vogl
Für ihre besonderen Leistungen werden die Architekten Andrea Wandel und Wolfgang Lorch mit dem Hessischen Kulturpreis 2019 geehrt. Nicht nur in Frankfurt haben sie Orte der Erinnerungskultur geschaffen.
Der Hessische Kulturpreis 2019 geht an die Frankfurter Architekten Andrea Wandel und Wolfgang Lorch. Die mit 45 000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 20. September von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) verliehen, wie die hessische Landesregierung am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Durch ihre Spezialisierung auf Sakralbauten und Gedenkstätten würden die beiden bedeutende Orte für den Dialog zwischen den Kulturen schaffen, Geschichte einen Raum geben und Grundsteine für das jüdische Leben in Deutschland legen, erklärte Bouffier zur Begründung. „Ihr Architekturbüro hat jüdischen Bürgerinnen und Bürgern vor allem mit den Konzeptionen zum Bau der Neuen Synagoge in Dresden und des Jüdischen Zentrums in München wieder eine Heimat und damit auch eine Zukunft in unserem Land gegeben“, sagte der CDU-Politiker weiter. Zudem hätten sie im Herzen Frankfurts mit der Gedenkstätte am Neuen Börneplatz einen Ort der Erinnerungskultur und ein Mahnmal für die Zerstörung jüdischen Lebens mitgeschaffen.
Über den Hessischen Kulturpreis
Wandel lehrt als Professorin an der Hochschule Trier „Entwerfen, Raumbildung und Darstellung“. Lorch ist Professor für “Entwerfen und Baugestaltung“ an der Technischen Universität Darmstadt. Hubertus Wandel hat das Architekturbüro 1969 gegründet und wird heute von seiner Tochter zusammen mit Lorch geführt.
Die Auszeichnung ist mit 45.000 Euro der höchstdotierte Kulturpreis Deutschlands. Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jedes Jahr „für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung“ vergeben. Bisherige Preisträger sind unter anderem Regisseur Volker Schlöndorff (1987), Philosoph Jürgen Habermas (1999) oder Schriftsteller Florian Illies (2003). Im vergangenen Jahr ging der Preis an die drei Journalisten Andreas Platthaus, Heike Schmoll und Regina Oehler.