Am Rande der Erschöpfung
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Auf weiter Flur: Der Großeinsatz rund um den Dannenröder Forst ist nicht der einzige, der die hessische Polizei derzeit stark in Anspruch nimmt. Bild: Lucas Bäuml
Die hessische Polizei wird in den nächsten Wochen noch stärker gefordert als ohnehin schon. Gleich drei Großlagen lassen kaum Erholung zu.
In der Frankfurter Polizei macht derzeit eine Frage die Runde. Sie lautet: „Du auch?“ Sie bezieht sich nicht auf Corona. Nicht auf anstehende Beförderungen. Sondern darauf, ob man künftig auch einen Großteil seines Dienstes im Dannenröder Forst verbringt. Seit knapp einem Monat koordiniert das Präsidium den Großeinsatz mit. Mehrfach in der Woche landet ein Hubschrauber auf dem Dach des Flachbaus in der Nähe der Auffahrt zur A 66. Einsatzkräfte werden abgeholt, zurückgeflogen. Mannschaftsbusse rücken aus. Manchmal mehrfach am Tag. Und schon bald wird die Frage nicht mehr lauten: „Du auch?“ Sondern: „Wer nicht?“
Für die hessische Polizei ist der Lückenschluss der A 49 und die damit verbundene Räumung des Dannenröder Forsts einer der größten Einsätze seit Jahren. Aus der Polizei ist zu hören, die Beamten würden schon jetzt darauf eingeschworen, der Einsatz werde „ans Limit gehen“. Nicht nur, weil es die Polizisten mit Demonstranten zu tun haben, die nicht davor zurückschrecken, der Staatsmacht auch mit Gewalt zu begegnen. Sondern auch, weil die Tage in dem zum Teil unwegsamen Gelände an die Substanz gehen, körperlich wie nervlich. Und weil ein Ende des Einsatzes, die Räumung und Sicherung des riesigen Areals, längst nicht in Sicht ist – er könnte bis ins neue Jahr dauern. Hinzu kommen Ausfälle, weil Polizisten in Quarantäne müssen.
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