Hessentrend 2018 : Schwarz-grüne Landesregierung laut Umfrage abgewählt
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Voraussichtlich großen politischen Veränderungen unterworfen: der hessische Landtag in Wiesbaden. Bild: dpa
Geht es nach den aktuellen Ergebnissen des Hessentrendes, muss die schwarz-grüne Landesregierung um eine Regierungsfortführung anlässlich der anstehenden Landtagswahl bangen.
Etwa neun Monate vor der Landtagswahl in Hessen hat die amtierende schwarz-grüne Regierungskoalition einer Wahlumfrage zufolge keine eigene Mehrheit mehr. Wie der am heutigen Freitag veröffentlichte „Hessentrend“ ergab, müssen CDU und Grüne im Vergleich zur Befragung vor einem Jahr Verluste hinnehmen. Für SPD und FDP habe die repräsentative Umfrage ein Plus ergeben, teilte der Hessische Rundfunk in Frankfurt mit. In Hessen soll am 28. Oktober ein neuer Landtag gewählt werden.
Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, käme die CDU auf 31 Prozent der Wählerstimmen. Für die Grünen würden 13 Prozent stimmen. Beide liegen damit jeweils um einen Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert. Die SPD legt leicht auf 25 Prozent zu (plus 1 Prozentpunkt zur Vorjahresumfrage). Die Linke könnte mit unverändert 8 Prozent rechnen, die FDP ebenfalls mit 8 Prozent (plus 2 Prozentpunkte) und die AfD käme auf 12 Prozent (minus 2 Prozentpunkte).
Erstmalig sechs Parteien im hessischen Landtag
Mit dem Einzug der Alternative für Deutschland wären erstmals sechs Parteien im hessischen Landtag vertreten. Im Vergleich zur Landtagswahl 2013 würden CDU und SPD deutlich an Stimmen einbüßen, während Grüne, FDP, Linke und AfD zulegen könnten.
Anders als im übrigen Deutschland hat der Erhebung zufolge die Flüchtlings- und Integrationspolitik bei den Hessen an Brisanz verloren. Das Thema rutschte bei der Frage nach den wichtigsten Problemen auf den zweiten Platz (30 Prozent, minus 15 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr). Platz eins nimmt nun die Bildungspolitik ein (41 Prozent, plus 14 Prozentpunkte).
Mit der Landesregierung sind mehr als die Hälfte der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden (53 Prozent). Oppositionsführer Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD) konnte allerdings in der Beliebtheit gegenüber Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) Boden gutmachen: Wenn die Hessen den Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würde Bouffier nur noch fünf Prozentpunkte vor Schäfer-Gümbel liegen: Volker Bouffier kommt in der Umfrage auf 45 Prozent (minus 3 Prozentpunkte), Thorsten Schäfer-Gümbel 40 Prozent (plus 5 Punkte). Im Vorjahr hatte der Abstand noch 13 Prozentpunkte betragen.