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Privatisiertes Uni-Klinikum : „Der Höhepunkt provinzieller Borniertheit“

Freund der klaren Ansprache: Werner Seeger, Lungenspezialist und Ärztlicher Geschäftsführer des UGKM Bild: dpa

„Allen Wohl und niemand Wehe“: Der Neujahrsempfang des notleidenden Uni-Klinikums Gießen und Marburg verläuft wie die meisten Veranstaltungen dieser Art. Dann tritt der Ärztliche Geschäftsführer ans Mikro.

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          Zuerst deutet nichts auf einen aufregenden Abend hin: Die Gießener Uni-Medizin und das privatisierte Uni-Klinikum Gießen und Marburg (UKGM) haben zu ihrem Neujahrsempfang geladen. Zu den Ehrengästen zählt Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Die Grünen). Der ehemalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) weilt auch unter den Gästen. Dorn wird ihn später artig „meinen damaligen Ministerpräsidenten“ nennen. Zuvor sagt Tobias Kaltenbach, der neue Chef des UKGM-Mehrheitseigners Rhön-Klinikum AG, am Ende eines langen Verhandlungsmarathons mit dem Minderheitsgesellschafter Land zeichne sich am Horizont eine Einigung zum neuen Zukunftsvertrag ab.

          Thorsten Winter
          Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für Mittelhessen und die Wetterau.

          Es geht um 800 Millionen Euro an Investitionsmitteln für das unter einem krassen Geldmangel leidenden Klinikum, das Land soll das Gros zahlen. Der Investitionsstau beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag - in etwa die gleiche Summe, die vor der Privatisierung 2006 fehlte. Die grundsätzliche Übereinkunft gelte es nun „mit zarten Händen zum Gipfel zu tragen“. UKGM-Chef Gunther Weiß lobt danach Kaltenbach. Es tue gut, einen solchen Vorstandsvorsitzenden bei der Muttergesellschaft und Aufsichtsratschef in eigenen Haus zu haben.

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