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Populismus und Journalismus : Auch Populisten stellen gute Fragen

Flüchtlinge schlafen auf Feldbetten in einer Halle in Hanau (Archivbild). Bild: dpa

Den Aufstieg des Populismus haben Journalisten möglicherweise selbst mit befördert. Rückbesinnung auf journalistische Tugenden könnte schon helfen: Die Bürger-Universität diskutiert über neue Herausforderungen für die Medien.

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          Als im Herbst 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise täglich Tausende Flüchtlinge nach Deutschland kamen und von vielen Bürgern nahezu euphorisch begrüßt wurden, da habe an einem der Bahnhöfe ein Reporter gestanden, der emotional sehr bewegt gewesen sei und beinahe mit Tränen in den Augen darüber berichtet habe. So erinnert sich zumindest Helga Schmidt aus den WDR/NDR-Hörfunkstudios in Brüssel. Es habe „emotionale Betroffenheit in den Redaktionsstuben“ geherrscht, viele Journalisten seien „mitgerissen“ gewesen.

          Martin Ochmann
          Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.

          „Das machte blind für die Menschen“, sagt Schmidt. Die Menschen, deren Kinder nicht mehr in die Turnhallen gehen konnten, oder diejenigen, die sich fragten, was denn die jungen Männer aus Syrien gelernt haben – unter anderem über Israel. Es habe aber Menschen gegeben, die diese Ängste gehört und „sehr erfolgreich“ aufgegriffen hätten: die Vertreter der AfD. Und so habe die Partei, die zu dem Zeitpunkt keine allzu große Rolle mehr gespielt habe, an Bedeutung gewonnen.

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