Gerade einmal zwölf Fahnder für ganz Hessen
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In Hessen ist ein Mensch nach dem Verzehr von Gemüse, das mit Listerien verseucht war, gestorben. (Symbolbild) Bild: Your Photo Today
Zwei Jahre lang wurde ein Obst- und Gemüsebetrieb im hessischen Gernsheim nicht kontrolliert. Mit fatalen Folgen. Aus dem jüngsten Lebensmittelskandal hat der Kreis Konsequenzen gezogen.
Hätte der Lebensmittelskandal im südhessischen Gernsheim verhindert werden können, wenn sich das offenbar überlastete Veterinäramt des Kreises Groß-Gerau an die Taskforce Lebensmittelsicherheit des Landes Hessen gewandt hätte? Diese Frage muss nun geklärt werden. Denn obwohl der Obst- und Gemüsebetrieb Maus nach Auskunft des Veterinäramtes seit 2019 nicht mehr kontrolliert worden war, gab es nach übereinstimmenden Aussagen des hessischen Verbraucherschutzministeriums und des Darmstädter Regierungspräsidiums keine Anfrage an die Taskforce, den Kreis bei Lebensmittelkontrollen zu unterstützen.
Dabei hatte das Land Hessen bereits 2006 die Taskforce Lebensmittelsicherheit als Sondereinheit beim Darmstädter Regierungspräsidium eingerichtet. Die insgesamt zwölf Fahnder sind für ganz Hessen zuständig und sollen so zu einer „Stärkung des Verbraucherschutzes“ und einer „Verbesserung der behördenübergreifenden Zusammenarbeit“ beitragen. Im Fall des Obstbetriebs Maus ist das offenbar nicht geschehen, was dazu führte, dass sich mehrere Menschen aufgrund unhygienischer Zustände mit Listerien infizierten und vier von ihnen erkrankten. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt gegen den Inhaber des Betriebs.
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