Geplanter Ausbau der B 486 : Schier endloses Warten auf vier Fahrspuren
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Staugefahr: Der Engpass auf der Bundesstraße 486 ist lange bekannt, passiert ist seit Jahrzehnten nichts. Bild: Cornelia Sick
Seit 40 Jahren stauen sich Autos im Berufsverkehr auf der B 486 bei Langen. Genauso lange wird schon um den Ausbau der Straße gerungen. Doch nach wie vor ist offen, wann er beginnt.
Pendler, die morgens die A 5 an der Abfahrt Langen/Mörfelden verlassen, um über die B 486 zu ihrem Arbeitsplatz im Langener Wirtschaftszentrum Neurott zu gelangen, müssen sich darauf einstellen, noch geraume Zeit immer wieder im Stau zu stehen. Auch in der Gegenrichtung ist während der Stoßzeiten häufig an freie Fahrt nicht zu denken. Das rund 2,3 Kilometer lange Teilstück durch den Wald, auf dem in beiden Richtungen jeweils eine Fahrspur zur Verfügung steht, erweist sich als Engpass, der oft nur Schrittgeschwindigkeit zulässt. Manchmal reicht die Autoschlange bis auf die Ausfädelspur der A 5 zurück.
Seit Jahren gibt es Pläne, den Straßenabschnitt zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Langen/Mörfelden und der Einmündung der nach Egelsbach führenden Kreisstraße 168, der Prinzessin-Margaret-Allee, vierspurig auszubauen. Allerdings verzögert sich das Vorhaben weiter: Um verbindliche Aussagen zur Verkehrsentwicklung durch den Straßenausbau und die damit verbundenen Lärm- und Abgasbelastungen zu bekommen, ist es laut dem Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil unumgänglich, die Verkehrsuntersuchung für das Vorhaben auf das Jahr 2030 zu aktualisieren. Das Gutachten werde Hessen Mobil aber erst Ende März vorliegen, was auf Kapazitätsengpässe beim Fachbüro zurückzuführen sei. Hessen Mobil informierte darüber kürzlich auch die Stadt Langen.
Es blieb bei den Plänen
Die Zahl der Fahrzeuge, die den Abschnitt täglich in beiden Richtungen passieren, lag schon vor Jahren bei mehr als 30.000. Bereits 1981 forderten die Langener Stadtverordneten, die Straße auf vier Spuren zu erweitern. Auch das Land beantragte beim Regierungspräsidium einen solchen Ausbau. Umweltschutzverbände lehnten dies jedoch wegen des Waldverlusts ab. In der Folge ging es mit dem Projekt nicht mehr weiter. 1999 sah es so aus, als sei bald mit dem Beginn der Arbeiten zu rechnen: Der Bund stufte den Ausbau als vordringlich ein. Im gleichen Jahr erteilte das Amt für Straßen- und Verkehrswesen Darmstadt den Auftrag, eine Umweltverträglichkeitsstudie zu erstellen. Dennoch blieb es bei den Plänen.
2006 kam wieder Bewegung in die Sache: Die Anliegerkommunen Langen, Egelsbach und Mörfelden-Walldorf erhielten vom Regierungspräsidium Darmstadt die Planfeststellungsunterlagen für den Straßenausbau. Die vom Bund zu tragenden Kosten beliefen sich nach damaligen Kalkulationen auf 11,6 Millionen Euro. Vorgesehen war, die Straßenbreite auf 20 Meter zu verdoppeln. Die Pläne sahen einen begrünten Mittelstreifen und einen Radweg vor. Dazu sollten eine Brücke über die B 486 für Fußgänger und eine „Grünbrücke“ für Hirsche, Rehe und Wildschweine entstehen. Der damalige Langener Erste Stadtrat Klaus-Dieter Schneider (parteilos) äußerte Ende 2006 die Hoffnung, dass zwischen Planfeststellungsverfahren und Planfeststellungsbeschluss keine vier Jahre vergingen, wie bei der 1999 eröffneten Langener Nordumgehung. Die Umbauzeit wurde auf zwei Jahre geschätzt. Auch viele örtliche Unternehmen sprachen sich seinerzeit dafür aus, die Straße zu erweitern.