„Vielleicht können wir den Feldhamster retten – gegen alle Wahrscheinlichkeit“
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Kuschelfaktor: Der Feldhamster ist für Naturschützer aus vielen Gründen erhaltenswert, für Bauherrn ist er jedoch ein Feind. Bild: dpa
Der Feldhamster ist bedroht wie nie. Mitten in Deutschland versucht nun eine Initiative händeringend das Tier zu retten. Doch eine Tierschützerin gibt zu: „Manchmal ist es ein Kampf gegen Windmühlen.“
Ein Feldhamster streckt seinen Kopf kurz aus dem dichten Stroh, verschwindet aber gleich wieder. „Das ist Yannick“, weiß Melanie Albert: „Ein Männchen.“ 23 Tiere befinden sich in akkurat aufgereihten Käfigen in einem unbeheizten ehemaligen Schweinestall auf einem Bauernhof in Langgöns im südlichen Kreis Gießen im Winterschlaf. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Feldhamsterschutz der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz haben die 200 Quadratmeter große Halle zu einer Aufzuchtstation umgebaut. Albert, hauptamtliche Feldhamsterschützerin im Bundesprojekt Feldhamsterland, betreut die Station, die im Mai startete.
„Der Winterschlaf des Feldhamsters verläuft anders als der etwa eines Bären, der sich Fettpolster anfrisst und durchschläft“, erklärt die Biologin. Der kleine Nager senkt seine Körpertemperatur von 32 auf 4 Grad, wacht aber alle fünf Tage auf, um etwas aus seinem im Sommer angelegten Vorrat zu fressen und sich zu erleichtern. Von Oktober bis April dauert diese Stand-by-Phase. In der Natur benötigt jedes Tier rund 1,5 Kilogramm Vorräte, überwiegend Samen und Körner, um den Winter zu überstehen.
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