Tarifverhandlungen : Gebäudereiniger streiten mit Gewerkschaft um 1,20 Euro
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Zwei von 650.000: Für die Gebäudereiniger werden derzeit neue Tariflöhne ausgehandelt. Bild: dpa
12 Euro brutto je Stunde sollen Putzkräfte mindestens verdienen, fordert die IG BAU. Den Arbeitgebern ist das zu viel. Der Branche drohen monatelange Tarifverhandlungen.
Ohne ein Ergebnis sind die Tarifverhandlungen für die bundesweit etwa 650 000 Beschäftigten im Gebäudereinigungshandwerk nach dem Auftakt am Dienstag in Frankfurt vertagt worden. Am 3. September wollen sich die Vertreter der IG BAU und der Arbeitgeber wieder an einen Tisch setzen.
Die „extrem hohe“ Forderung der Gewerkschaft IG BAU stehe im Widerspruch zur Wirtschaftslage, kommentierte der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks den Abbruch der Gespräche. Gewerkschaftsvertreterin Ulrike Laux sagte, sie erwarte spätestens zum nächsten Termin ein „verhandlungsfähiges Angebot“ der Unternehmen. „Die Arbeitgeber haben uns gesagt, dass sie unsere Forderungen verstanden haben“.
2000 Euro brutto für Vollzeitkräfte
Die Gewerkschaft fordert die Erhöhung der Mindestlöhne in den beiden untersten Lohngruppen um 1,20 Euro pro Stunde. Putzkräfte würden dann mindestens 12 Euro brutto verdienen. Im Monat ergäbe das bei einer Vollzeitkraft rund 2000 Euro brutto. Allerdings gibt es in der Branche einen hohen Anteil von Teilzeitbeschäftigten. Die Tarife der höheren Lohngruppen sollten laut IG BAU um 6,5 Prozent erhöht werden. Zudem verlangt die Gewerkschaft die Einführung eines Weihnachtsgeldes von mindestens 960 Euro.
Bei der Tarifrunde 2017 hatten beide Seiten sechs Termine in fünf Monaten benötigt, um sich zu einigen. Heraus kam unter anderem eine schrittweise Anhebung des Mindestlohns von damals 10 Euro auf aktuell 10,80 Euro bis zum Jahr 2020. Gefordert hatte die Gewerkschaft ursprünglich ein Plus von zehn Prozent – also ein Euro pro Stunde mehr.