Wenn Konkurrenten zusammengehen
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Es war einmal: Die Commerzbank und die Dresdner Bank in Frankfurt vor ihrer Fusion im Jahr 2008. Bild: Lucas Wahl
Frankfurt redet wieder über eine große Fusion. Doch die der Deutschen Bank und der Commerzbank wäre nicht die erste und nicht die letzte in der regionalen Wirtschaft. Ein Überblick.
DIE DRESDNER BANK hatte mit ihrem Silberturm einmal die Frankfurter Skyline geprägt. Nach der Übernahme durch die Commerzbank 2009 ist wenig von dem Kreditinstitut geblieben. Nur am Altmarkt in Dresden gibt es noch eine Bankfiliale, an der der Schriftzug des einstigen Konkurrenten prangt, damit wahrt die Commerzbank die Namensrechte. Und im Logo des fusionierten Hauses besteht das „Ponto-Auge“ fort, das Dreieck, das in der Amtszeit des später von Terroristen ermordeten Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto als Markenzeichen eingeführt wurde, allerdings in grün. Die Commerzbank tauchte es in ihre eigene Hausfarbe gelb. Mit der Fusion hatte die Commerzbank endlich zu ihrem ewigen Rivalen Deutsche Bank aufschließen wollen, aber wegen der Finanzkrise kam alles anders. Die Commerzbank wurde vom Staat gerettet und das fusionierte Haus sofort drastisch verkleinert. Die Belegschaft sank von 70.000 auf 50.000. Den Silberturm nutzt heute die Deutsche Bahn für ihre IT-Tochtergesellschaft DB Systel.

Stellvertretender Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verantwortlicher Redakteur des Wirtschaftsmagazins Metropol.
BEI DER DZ BANK am Platz der Republik in Frankfurt können sich Banker ansehen, wie das richtig geht mit den Fusionen, wenn man erst einmal in Übung ist. Heute ist sie das Spitzeninstitut aller Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland, doch bis dahin war es ein weiter Weg. Es ist gar nicht so lange her, als mehrere Häuser mit der gleichen Funktion für verschiedene Teile der Bundesrepublik bestanden. Dann wurde im Jahr 2000 aus der SGZ-Bank und der GZB-Bank die GZ-Bank, ein Jahr später aus der GZ- und der DG-Bank die DZ Bank. Sie übernahm schließlich 2015 noch die WGZ Bank. Alles klar? Faustregel jedenfalls bei den genossenschaftlich organisierten Instituten: Einer bleibt übrig. Und der sitzt, wie schön für den Finanzplatz, in Frankfurt.
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