https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-wallanlagen-standort-fuer-oper-oder-schauspiel-16619727.html

Standort für Städtische Bühnen : Bühnen im Grünen

Potentieller Bauplatz: In den Wallanlagen könnte ein Neubau von Oper oder Schauspiel entstehen. Bild: Francois Klein

Der Neubau von Oper oder Schauspielhaus in den Frankfurter Wallanlagen wäre ein Tabubruch. Beispiellos ist das allerdings nicht.

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          Auf der Suche nach einem Standort für ein neues Theater oder eine neue Oper in Frankfurt sind immer wieder auch die Wallanlagen im Gespräch. Als eine mögliche Variante wird ein Neubau einer Spielstätte vis-à-vis der bisherigen Oper am Willy-Brandt-Platz erwogen, also in Höhe des Euro-Zeichens. Wie der Leiter der Stabstelle für die Städtischen Bühnen, Michael Guntersdorf, erläutert, ist dieses Grundstück für ein Opernhaus aber zu klein, es könnte also nur das Schauspiel beherbergen. Die Oper könnte nach diesem Szenario auf einer Teilfläche der bisherigen Doppelanlage entstehen, so dass beide Bühnen am Willy-Brandt-Platz blieben. Der Vorteil: Es sind städtische Flächen. Und während der Bauzeit wäre nur eine Interimsbühne nötig. Um den Eingriff in die Grünanlage zu kompensieren, würde die frei werdende Fläche wieder den Wallanlagen zugeschlagen.

          Mechthild Harting
          Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung.
          Rainer Schulze
          Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.

          Für Guntersdorf ist diese Variante nur eine von mehreren. Die Standortsuche ist noch völlig offen. Fest steht bislang nur, dass die alte Doppelanlage nicht mehr saniert werden soll. „Es gibt keine Denkverbote. Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Guntersdorf. Auch in der Kommunalpolitik gibt es für einen Neubau gegenüber der bisherigen Spielstätte zwar noch keine Mehrheit, aber wichtige Fürsprecher. Die Grünen hatten den Vorschlag selbst unterbreitet. Und auch FDP und SPD scheinen dieser Variante nicht abgeneigt zu sein. Der Bund Deutscher Architekten plädiert ebenfalls für den Willy-Brandt-Platz. „Der dem kulturellen Gedächtnis der Stadt eingeprägte Ort soll in seiner Bedeutung erhalten bleiben. Eine Neuordnung des bestehenden Ortes bietet die Chance, die Platzqualitäten einschließlich der Anbindung des Jüdischen Museums zu verbessern und die Spielstätten an und in den Wallanlagen neu zu orientieren“, heißt es in einer Mitteilung.

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