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SPD fordert Beuth-Rücktritt : Frankfurter SEK wird aufgelöst

Zieht Konsequenzen: Hessen Innenminister Peter Beuth Bild: dpa

Das Spezialeinsatzkommando der Frankfurter Polizei wird aufgelöst. Dies teilte Innenminister Peter Beuth (CDU) nach dem jüngsten Skandal über rechtsextreme Chat-Gruppen mit.

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          Einen Tag nach Bekanntwerden rechtsextremer Chatgruppen innerhalb des Frankfurter Spezialeinsatzkommandos (SEK) hat der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) die Einheit aufgelöst. Das teilte er am Donnerstag in Wiesbaden mit. Gleichzeitig kündigte er an, die Spezialeinheiten in Hessen völlig neu zu strukturieren. Diese Aufgabe soll der Polizeipräsident aus Westhessen, Stefan Müller, übernehmen, der als versierter Fachmann für diese Art von Elitegruppen gilt und zudem ein ausgewiesener Experte im Bereich kriminalpolizeilicher Ermittlungen ist. Er soll klären, so Beuth, wie es zu den „Fehlentwicklungen“ im Frankfurter Präsidium habe kommen können.

          Katharina Iskandar
          Verantwortliche Redakteurin für das Ressort „Rhein-Main“ der Sonntagszeitung.

          Für Beuth war diese Entscheidung unerlässlich. Denn noch immer ist unklar, wie groß das Ausmaß der Ermittlungen werden wird. Derzeit werden die Datenträger ausgewertet, die bei den Durchsuchungen bei sechs der insgesamt 20 beschuldigten SEK-Beamten sichergestellt wurden. Innerhalb der Polizei wird schon jetzt befürchtet, dass, ähnlich wie damals bei der Chatgruppe im 1. Revier, die Spur zu weiteren Beschuldigten führen wird. Das könnten Polizeibeamte aus Hessen oder anderen Bundesländern sein. Aber auch Personen außerhalb der Polizei, aber mit Bezügen zur rechtsextremen Szene.

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