Eiserner Steg Frankfurt : Künstlergruppe setzt Belohnung auf Liebesschlösser aus
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„Moderne Keuschheitsgürtel“: Die Künstlergruppe „Frankfurter Hauptschule“ würde die Schlösser am Eisernen Steg am liebsten einschmelzen. Bild: Felix Schmitt
Die Künstlergruppe „Frankfurter Hauptschule“ hat zuletzt mit ihrer Heroin-Performance von sich reden gemacht. Nun rufen die Künstler zum Boykott der Vorhängeschlösser am Eisernen Steg auf.
Für manche sind sie der Beweis ewiger Liebe, für die anderen die „öffentliche Zurschaustellung patriarchaler Besitzansprüche“: Liebesschlösser an Brücken. Ihnen hat die Künstlergruppe „Frankfurter Hauptschule“ jetzt den Kampf angesagt. Sie will die Vorhängeschlösser am Eisernen Steg in Frankfurt einschmelzen und aus ihnen eine Skulptur gießen. Am Montag rief die Gruppe dazu auf, die Schlösser einzusammeln und in ihrer Galerie abzugeben.
„Diese Schlösser sind moderne Keuschheitsgürtel. Hier geht es nicht um Liebe, sondern um Besitz. Es ist ein massenhafter Ausdruck von Zwangsliebe und Liebeszwang“, begründete eine Sprecherin die Aktion „Stahlbad ist 1 Fun“. Für jedes abgegebene Schloss wollen die Künstler einen Euro Belohnung zahlen. Die Künstlergruppe war im vergangenen November in die Schlagzeilen geraten, als sie in einer Performance öffentlich Heroin spritzen wollte. Die Aktion wurde aber abgesetzt.