Lichtspielhaus an Hauptwache : E-Kinos öffnen wieder
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Zu vergeben: die noch leeren Plätze im Europasaal des E-Kinos Bild: Rainer Drexel
Als eines der letzten Kinos der Region öffnen die E-Kinos an der Frankfurter Hauptwache wieder. Das am längsten geschlossene Lichtspielhaus Orfeos Erben folgt mit einem neuen Konzept für Programm und Speisekarte.
Mit „Dune“, „After Love“ und „Paw Patrol“ eröffnen die E-Kinos an der Frankfurter Hauptwache am Donnerstag als eines der letzten Kinos der Region wieder. Beinahe wieder das volle Kinoprogramm gibt es dann von Oktober an: Am 11. Oktober soll auch im Programmkino Orfeos Erben an der Hamburger Allee der Kino- und Gastronomiebetrieb neu starten.
Die Betreiberfamilie Jaeger, der die E-Kinos samt Immobilie gehören, hatte sich in der Pandemie zu einer längeren Schließung entschieden und ihr Geschäft seit dem 18. März 2020 nicht geöffnet. In dieser Zeit hat sich Gabriele Jaeger, Geschäftsführerin der Prof. K. Jaeger Filmtheaterbetriebe, zudem nach 47 Jahren vom Eldorado, dem ältesten noch bespielten Kino Frankfurts an der Schäfergasse, getrennt. Mit diesem Schritt solle der seit 1952 laufende Betrieb der E-Kinos, die „Herzenssache“ des Familienunternehmens, erhalten werden, hieß es damals. Das Eldorado wird nun von Christopher Busch, dem Inhaber der Arthouse-Kinos Frankfurt, im Verbund mit den Häusern Harmonie und Cinema betrieben.
3-G-Regeln im Kino
Gabriele Jaeger hatte in den vergangenen Jahren in der Nachfolge der legendären Frankfurter Kinounternehmerin Lieselotte Jaeger die E-Kinos renoviert und mit dem Schwerpunkt Familienkino betrieben, so soll das Programm nun fortgeführt werden. Der Betrieb werde vorerst nur in den vier größten Sälen wiederaufgenommen, teilte das Unternehmen mit, es gelten die 3-G-Regeln. Die beliebten „Sneak Previews“ soll es vom 22. September an in den Kinos an der Hauptwache wieder geben.
Unterdessen hat das Orfeos Erben, das dann am längsten von allen Frankfurter Filmtheatern geschlossen gewesen sein wird, sich ein neues Konzept gegeben: Unter der Betriebsleitung von Betsy Hermsen soll die Kombination aus Kino und Restaurant am 11. Oktober wieder eröffnen. Das Angebot des Programmkinos wird verringert, Kino gibt es nur noch von Donnerstag bis Sonntag. Dafür soll es mit „Orfeos Opendoors“ die Möglichkeit geben, jenseits von Veranstaltungen im Kinosaal von Leiterin Antje Witte zusammengestellte Kurzfilmprogramme anzusehen, zusätzlich soll die Reihe „Frankfurt, Main Frankfurt“ eine Plattform für lokale Institutionen werden. Auch das Restaurant setzt neue Akzente in der Küche, angekündigt sind mehr „Low Carb“-Gerichte und vegane Speisen auf der Karte.
Das Kino wird zugleich als Postproduktionssaal für Ton und Farbabgleich vom Unternehmen Fundemental genutzt, dessen Mitgründer Andreas Lucas auch einer der Betreiber des Orfeos Erben ist. Er soll künftig ebenfalls mit Angeboten vertreten sein, etwa einer „Fundemental Academy“.