Werbung für Bus und Bahn : Ciesek kritisiert Feldmann für vermeintlichen “Shopping-Aufruf“
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Mit Maske: Peter Feldmann wirbt etwas unglücklich für Bus und Bahn. Bild: dpa
Ein unglücklicher Aufruf zur wohl falschen Zeit: Oberbürgermeister Peter Feldmann wirbt trotz „Querdenkern“ in der Innenstadt für die Nutzung von Bus und Bahn fürs Weihnachtsshopping an diesem Samstag. Die Virologin Sandra Ciesek wähnt sich am „1. April“.
Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann sieht sich Kritik der Virologin Sandra Ciesek ausgesetzt nach einer Pressemitteilung der Stadt vom Freitag. Darin hatte Feldmann dafür geworben, dass man am Samstag zum Weihnachtsshopping mit einem günstigen Kinderfahrschein statt eines Einzelfahrscheins für Erwachsene in Frankfurt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren könne. „Mit diesem Angebot ermöglichen wir den Fahrgästen am Samstag vor dem dritten Advent, kostengünstig mit einem Kinderfahrschein in Frankfurt unterwegs zu sein, um so ihren Weihnachtseinkauf zu erledigen“, wird der Oberbürgermeister zitiert.
Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek kritisierte Feldmann dafür auf Twitter: „Ist heute der 1. April!???“
Feldmann reagierte auf die Kritik später mit einem eigenen Tweet, in dem er die Frankfurter bat, sich vor der Fahrt in die Innenstadt über die Lage auf den Plätzen zu informieren und auf die Stadtteile auszuweichen, in denen es ebenfalls gute Einkaufsmöglichkeiten gebe.
Feldmanns Wortmeldung, die als Aufforderung zum Shoppen und nicht allein als Aufforderung zum Nutzen von Bus und Bahn anstelle von Fahrzeugen verstanden werden konnte, wirkte deplaziert, da am Samstag ohnehin ein gewisses Chaos in der Innenstadt drohte.
Das Verbot einer angekündigten Demonstration mit 40.000 Teilnehmern der „Querdenker“ war zwar am Samstag vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel in zweiter Instanz bestätigt worden. Die Richter begründeten dies mit einer hohen Infektionsgefahr.
Trotz des Verbots der „Querdenker“-Demonstrationen in Frankfurt haben sich Mitglieder der Gruppierung in Frankfurt versammelt. Sie forderte zudem auf, dass die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Demonstration vor dem Bundesverfassunsggericht geklärt werden müsse.
Die Polizei ist mit Hundertschaften vor Ort und zeigt verstärkte Präsenz in der Innenstadt. Zahlreiche Gegendemonstranten haben sich ebenfalls angekündigt.