Umstrittener Künstler : Konzertabsage von Roger Waters noch unklar
- Aktualisiert am
Roger Waters, Gründer und Bassist von Pink Floyd, fällt immer wieder durch Antisemitismus und Verschwörungstheorien auf. Bild: dpa
Nach antisemtischen Äußerungen überlegt die Stadt Frankfurt noch, ob sie das Konzert des umstrittenen Musikers verhindern will. Sie fürchtet eine hohe Vertragsstrafe.
Eine Absage des Konzerts von Roger Waters in der Frankfurter Festhalle könnte zu Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe führen. Damit begründet Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP), die auch Aufsichtsratschefin der Messe Frankfurt ist, dass eine Entscheidung, ob das umstrittene Konzert stattfinden soll, zwischen den Gesellschaftern, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen abgewogen werden müsse. „Es gilt daher, einen kühlen Kopf zu bewahren und Lösungen zu finden. Unser Ziel muss darin liegen, ein deutliches Zeichen gegen den Antisemitismus und einen seiner bekanntesten Protagonisten zu setzen, ohne den bereits entstandenen Schaden weiter zu vergrößern“, teilte Wüst auf Anfrage mit. Äußerungen von Waters erfüllten sie „mit Ekel“. Doch die Stadt stehe „vor der Entscheidung, den Auftritt eines Antisemiten zu ertragen oder ihn dafür zu bezahlen, einen Bogen um Frankfurt zu machen“.
Seitens der Messe hatte es am Montag geheißen, als Anbieterin von Kommunikations- und Präsentationsplattformen sei man, auch als Betreiber der Festhalle, grundsätzlich den rechtlichen Rahmenbedingungen verpflichtet. Es sei kein Urteil gegen Waters oder eine Strafverfolgung bekannt. „Daher verhält sich die Messe Frankfurt rechtskonform als Vertragspartnerin des Veranstalters.“ Man stehe jedoch im Kontakt mit den Gesellschaftern und werde ihrer Entscheidung Folge leisten.