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Warnstreik am Mittwoch : Keine Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt

Wiederholungsgefahr: Wie im schon im Februar und Anfang des Monats sollen auch am Mittwoch Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt im Depot bleiben. Bild: Saskia Stöhr

Bald wird weiter über die Tarife im öffentlichen Dienst verhandelt. Weil beide Seiten noch deutlich auseinander liegen, ruft die Gewerkschaft für Mittwoch zum Warnstreik auf.In anderen Städten und KRisen standen die Fahrzeuge bereits am Dienstag still.

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          Am Mittwoch müssen sich Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs auf Einschränkungen einstellen. In Frankfurt verkehren an diesem Tag keine U-Bahnen und Straßenbahnen. Als Alternative bieten sich S-Bahnen, Regionalzüge und Busse an. Sie sind nach dem bisherigen Stand nicht von dem Warnstreik betroffen, zu dem die Gewerkschaft Verdi zum dritten Mal in diesem Jahr aufgerufen hat. Die Verkehrsgesellschaften Traffiq und VGF weisen zum Beispiel auf die Buslinie 30 hin, die auf dem gleichen Weg unterwegs sei wie die Straßenbahnlinie 18. Allerdings dürfte es in den Bussen wieder voll werden.

          Bernhard Biener
          Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung

          Zum Ausstand hat die Gewerkschaft alle kommunalen Beschäftigten der Stadt Frankfurt einschließlich der Eigenbetriebe aufgerufen. Vier Demonstrationszüge sollen von der Henschelstraße, dem Opernplatz, dem DGB-Haus an der Wilhelm-Leuschner-Straße und der S-Bahnstaion Mühlberg zur Abschlusskundgebung vor dem Sitz des Kommunalen Arbeitgeberverbands am Allerheiligentor führen. Sie beginnt um 11 Uhr. Der Warnstreik-Aufruf richtet sich auch an die Verwaltungsmitarbeiter in Stadt und Kreis Offenbach, im Main-Taunus- und Hochtaunuskreis, in der Wetterau, der Stadtwerke Bad Nauheim und der Mainova. Zu Arbeitsniederlegungen könnte es zudem in sozialen Institutionen kommen, etwa bei der Arbeiterwohlfahrt und den Oberurseler und Praunheimer Werkstätten.

          In anderen Regionen am Dienstag schon Stillstand

          In anderen Regionen Hessens haben bereits mehrere Tausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt beim Nahverkehr, in Kitas oder Kliniken. In Wiesbaden und Groß-Gerau nahmen jeweils über 1500 Streikende an Demonstrationen teil, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. In Darmstadt waren demnach rund 1000 Beschäftigten bei einer Kundgebung dabei und in Heppenheim um die 150. „Die Streikbeteiligung war insgesamt sehr hoch, die ursprünglichen Erwartungen wurden noch übertroffen“, sagte Bezirksgeschäftsführer Marcel Schmelz aus Wiesbaden.

          Gestreikt haben die Mitarbeitenden von kommunalen Buslinien, der Müllabfuhr und der Kindertagesstätten in Wiesbaden sowie den Kreisen Rheingau-Taunus und Limburg-Weilburg. Auch in Südhessen haben Beschäftigte in Darmstadt, Heppenheim, Groß-Gerau und dem Odenwaldkreis die Arbeit niedergelegt. Der öffentliche Nahverkehr sei hier jedoch nicht betroffen gewesen, hieß es dort. Dafür hätten sich die Beschäftigten der Kliniken sowie der Kommunalverwaltung an den Protesten beteiligt. Mit den Krankenhäusern wurden laut Gewerkschaftsangaben Notdienstvereinbarungen getroffen worden, geplante Operationen wurden verschoben.

          Erst in der vergangenen Woche hatten an zwei Tagen in kommunalen Krankenhäusern insgesamt um die 2500 Beschäftigten aus dem nicht-ärztlichen Bereich ihre Arbeit niedergelegt. Anfang März blieben zahlreiche Kitas geschlossen, weil die Mitarbeitenden in den Streik getreten waren.

          Grund für den Warnstreik sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, deren dritte Runde nächste Woche in Potsdam beginnt. Das von den kommunalen Arbeitgebern vorgelegte Angebot, das einer Erhöhung um drei Prozent Ende 2023 und zwei Prozent Mitte 2024 entspreche und zwei Raten einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 und 1000 Euro vorsehe, nennt der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Frankfurt und Region, Alexander Klein, „völlig unzureichend“ und „unsozial“. Die Arbeitnehmervertreter fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr.

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