Der große Frust
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Abgehängt: Viele in Nied meinen, die Politik nehme ihre Sorgen nicht ernst. Bild: Wiesinger, Ricardo
Früher wählten die meisten Menschen in Frankfurt-Nied die SPD. Doch dann stimmten bei der Bundestagswahl 17 Prozent der Wähler für die AfD. Besuch in einem Stadtteil, in dem manche Bewohner den Glauben an die Demokratie verlieren.
Es gibt Orte in Frankfurt, da lebt es sich schlechter als in der Eisenbahnersiedlung in Nied. Rund 1500 Menschen wohnen hier im Westen der Stadt, idyllisch eingerahmt von der Nidda und vom Niedwald. „Wer hier wohnt, wohnt in der Stadt und doch auf dem Dorf“, sagt ein Anwohner. Er lebt in einem der vielen denkmalgeschützten Häuser, die in der einen Hälfte der Siedlung stehen, in hellem Orange oder Grün gestrichen, viele mit Garten.
Auf der anderen Seite der Oeserstraße, die das Viertel teilt, liegt ein Neubaugebiet mit mehrstöckigen Wohnanlagen, grau verputzt, Balkon mit Blick auf den mit Hecken bepflanzten Hinterhof. An den gepflasterten Wegen wachsen Bäume. Es ist nicht so schön wie auf der anderen Seite, aber immer noch weit von einem Problemviertel entfernt.
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