Tausende Erstklässler kommen ohne Medizin-Check in die Schule
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Ohne ärztlichen Check in die Schule: Das Frankfurter Gesundheitsamt sieht sich nicht in der Lage, bis zum Beginn des nächsten Schuljahres alle künftigen Erstklässler zu untersuchen. Bild: dpa
Eigentlich dürfte kein Kind ohne medizinische Eingangsuntersuchung in die Schule kommen. Doch die Gesundheitsämter leiden unter den Folgen von Corona.
Das Frankfurter Gesundheitsamt sieht sich nicht in der Lage, bis zum Beginn des nächsten Schuljahres alle künftigen Erstklässler zu untersuchen. Deshalb werden nach den Ferien Tausende Kinder ohne ärztlichen Check in die Schule kommen. „Wir bedauern dies sehr, denn die Schuleingangsuntersuchung ist eine der ureigenen Aufgaben eines Gesundheitsamts“, sagt Maria Karathana, Leiterin der Abteilung Kinder- und Jugendmedizin. Als Gründe nennt sie die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und den Zuzug von Flüchtlingskindern aus der Ukraine. Amtsleiter Peter Tinnemann betont, dass es gelungen sei, genügend Termine für Schüler mit besonderem Förderbedarf anzubieten.
Die Schuleingangsuntersuchung ist in Hessen gesetzlich vorgeschrieben. Die Amtsärzte erfassen Daten wie Größe und Gewicht sowie chronische Erkrankungen. Sie kontrollieren, welche Impfungen die künftigen Erstklässler haben und ob sie an den kinderärztlichen Früherkennungsuntersuchungen teilgenommen haben. Vor allem aber prüfen sie die Entwicklung mit besonderem Augenmerk auf das, was für die Teilnahme am Unterricht relevant ist: Sehen, Hören und Sprechen sowie motorische Koordination und Verhalten. Ausgehend davon raten sie zu Fördermöglichkeiten und geben eine Empfehlung, ob das Kind eingeschult werden soll. Letztlich entscheiden darüber jedoch die Eltern und die Grundschulleitung.
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