Wohnungsmodernisierung verärgert Mieter
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Vor der Modernisierung: Mieter der Carl-von-Weinberg-Siedlung an der Miquelallee müssen sich auf Lärm, Dreck und höhere Kosten einstellen. Bild: Rosa Burczyk
Um die Klimaziele zu erreichen, soll der Wohnungsbestand gedämmt und modernisiert werden. Das wird teuer – für Wohnungsgesellschaften und Mieter. Letztere protestieren vehement.
Auf den ersten Blick sieht man den Häuserzeilen der Carl-von-Weinberg-Siedlung nicht an, dass sie schon rund 90 Jahre alt sind. Anfang der Dreißigerjahre wurden sie nördlich der heutigen Miquelallee im Westend als eines der letzten Projekte des „Neuen Frankfurts“ errichtet, und bis heute sind sie äußerlich meist in einem ansehnlichen Zustand. Dennoch ist jetzt eine umfassende Modernisierung nötig. Wasserleitungen und Bäder werden ausgetauscht, Außenanlagen erneuert. Vor allem aber werden die Häuser gedämmt, um den Energieverbrauch zu senken. Die Wohnungsgesellschaft Vonovia will von März an in einem ersten Bauabschnitt für rund 17 Millionen Euro 105 der insgesamt rund 400 Wohnungen sanieren.
Dadurch soll der „CO2-Fußabdruck“ um 75 Prozent reduziert werden. Das entspricht der politischen Zielsetzung, den Wohnungsbestand bis 2050 weitgehend klimaneutral zu machen. Doch das ist teuer für die Bewohner, die nach der Modernisierung höhere Mieten zahlen müssen. Bis zu 200 Euro pro Wohnung macht das in der Carl-von-Weinberg-Siedlung aus, rechnet eine Mieterinitiative vor, die sich nach Ankündigung der Modernisierung gegründet hat. „Wir können diese Mieterhöhung nicht leisten.“ Erst Ende Oktober sei die Miete an den Mietspiegel angepasst worden.
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