Möbelcity Wesner-Areal : Stadt plant Wohnquartier in Höchst
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Künftig ein Platz für Wohnungen: Areal der einstigen Möbelcity Wesner in Frankfurt-Höchst Bild: Marcus Kaufhold
Die Stadt strebt eine Neuordnung des Quartiers rund um den Gebäudekomplex von Möbelcity Wesner in Höchst an und will dafür selbst über ein Tochterunternehmen tätig werden. So könnten auf dem Areal des Möbelhauses rund 200 Wohnungen entstehen.
Die Stadt strebt eine grundlegende Neuordnung des Quartiers rund um den Gebäudekomplex von Möbelcity Wesner in Höchst an und will dafür selbst über ein Tochterunternehmen tätig werden. Nach Informationen der Rhein-Main-Zeitung hat der Aufsichtsrat der Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) die Geschäftsführung vor kurzem ermächtigt, mehr als fünf Millionen Euro für den Kauf der Möbelhaus-Immobilien an der Kurmainzer Straße auszugeben. Die Stadt ist an der KEG mehrheitlich beteiligt.

Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Wie ein Sprecher von Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) auf Anfrage bestätigte, hat die KEG der Eigentümerfamilie Heinemann inzwischen ein Angebot für die Wesner-Gebäude unterbreitet. In einem ersten Schritt habe man inzwischen den Parkplatz des Möbelhauses erworben. Der Kaufvertrag sei von KEG-Geschäftsführer Rainer Wrenger am Montag unterzeichnet worden. Schwarz sprach von einem klaren Bekenntnis der Stadt zum Wohn- und Einkaufsstandort Höchst.
Bauherrengruppen ins Auge gefasst
Aus dem Römer ist zu hören, dass die Überlegungen im Planungsdezernat auf eine große Lösung zielen. Außer dem Areal des Möbelhauses stehen auch das sogenannte Breuer-Gelände an der Palleskestraße und eine Betriebsstätte der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) an der Breuerwiesenstraße zur Neubebauung an. Nach Ansicht von Stadtplanern liegt es nahe, die drei nahe beieinander liegenden Flächen gemeinsam zu entwickeln und ein neues Wohnquartier vor allem für Familien zu schaffen. Aufgrund der Nähe zum Höchster Stadtpark gilt die Lage als besonders reizvoll.
Der Parkplatz an der Kurmainzer Straße, den die KEG mitsamt einem angrenzenden Wohnhaus erworben hat, befindet sich gegenüber von dem Einrichtungshaus, das vor einigen Wochen geschlossen wurde. Er wird von Robert-Bunsen-Straße, Sirenenstraße und Auerstraße umschlossen. Auf der freien Fläche soll ein Neubau mit 16 Wohneinheiten entstehen. Gedacht ist an eine sogenannte Bauherrengruppe; ein Förderprogramm der Stadt für dieses Modell ist dem Vernehmen nach in Vorbereitung. Das Bestandsgebäude aus den fünfziger Jahren, in dem 20 Parteien wohnen, soll saniert werden.
„Baumarkt an Königsteiner Straße denkbar“
Wie es im Büro von Schwarz hieß, könnten auf dem Areal des Möbelhauses selbst rund 200 Wohnungen entstehen. Darunter könnten geförderte Wohnungen sein. Auch ein Mehrgenerationen-Haus sei denkbar. Es sei noch nicht entschieden, ob man die Altbauten dafür komplett abreißen müsste. Aus den Äußerungen des Schwarz-Sprechers ließ sich heraushören, dass die Stadt optimistisch ist, über die KEG den Zuschlag für das Areal zu erhalten. In der Immobilienbranche ist zu hören, dass sich die Zahl der Interessenten für das ehemalige Möbelhaus, in dem derzeit von der Norus Consulting GmbH ein Insolvenz-Waren-Verkauf betrieben wird, in Grenzen hält. Von einem iranischen Teppichhändler ist die Rede.
Das Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis, dem das Gelände der ehemaligen Breuer-Werke gehört, steht schon seit längerem in Verkaufsverhandlungen. Schwarz hatte sich im Sommer gegen Pläne ausgesprochen, wonach auf dem 39.000 Quadratmeter großen Areal ein Lebensmittelmarkt, zwei Fachmärkte und ein Discounter entstehen sollten. Der Einzelhandel an der Königsteiner Straße dürfe nicht geschwächt werden. Daher sei allenfalls ein Baumarkt denkbar.
Über die Tochtergesellschaft KEG ist ein erster Teil des
Areals von Möbelcity Wesner
erworben worden. Der Rest könnte bald folgen.