Spendengala : Mario Barth schweigt und zahlt
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Gutes tun wird nie zur Routine: Odette Maniema Krempin (zweite von rechts) mit Hilmar Hoffmann (rechts), Bruno H. Schubert und dessen Gattin Meharit. Bild: Wolfgang Eilmes
Odette Maniema Krempin rief, und viele kamen: Die Gäste der Gala „Honestly Help“waren bester Dinge und in Spendierlaune.
Alle lieben „die Prinzessin“. So wird Odette Maniema Krempin von vielen Gästen an diesem Abend nur respektvoll genannt. Und das gebührt dem Spross eines traditionsreichen kongolesischen Adelsgeschlechts ja auch. Die Prinzessin, die in Paris aufgewachsen ist, hat in die Villa Kennedy geladen. Auf ihrer Charity-Gala „Honestly Help“ sammelt die 33 Jahre alte Hoheit, die nicht nur Prinzessin, sondern auch Modedesignerin, und als Repräsentantin der Republik Kongo die jüngste Honorarkonsulin Deutschlands ist, für ihr Deutsch-Afrikanisches Jugendwerk.
Mehr als 80.000 Euro werden am Ende zusammengekommen sein. Gespendet von Menschen wie dem einstigen Eigentümer der Henninger Brauerei, Naturschutz-Mäzen und Ehrenbürger der Stadt Bruno H. Schubert, dem ImmobilienUnternehmer Josef Buchmann und von Show-Größen wie Dampfplauderer Mario Barth und Roberto Blanco.
Ein ganz normaler Mensch
Das Schlager-Urgestein ist als einer der letzten Gäste in den Gängen vor dem Ballsaal angekommen. „Ob blond, ob braun: Ich liebe alle Frauen“, brummt seine Bassstimme durch den Raum. Im einen Arm hält Blanco seine blonde Freundin Luzandra, im anderen die Prinzessin. Die schöne Hoheit lächelt ihr perfektes Lächeln, Gäste raunen, Kameras blitzen. Ein Gesellschaftsreporter, der einige Tage mit ihr durch den Kongo gereist war, schwärmt später von ihrem „tollen Auftreten“.
Kurz darauf kommt Mario Barth. Die Prinzessin eilt ihm entgegen. Dann steht ein Kamerateam vor dem Komiker. Ob er denn auch mit einem so ernsten Anliegen wie dem des Deutsch-Afrikanischen Jugendwerks umgehen könne? „Aber natürlich, ich bin doch ein ganz normaler Mensch!“ Wie er zur Prinzessin stehe? „Ach, ich bitte Sie“, sagt Barth und mustert Odette Maniema Krempin. „Ein Gentleman schweigt und genießt.“ Später diktiert er Boulevardjournalisten noch in die Blöcke, dass er es nicht weit hierher gehabt habe. Schließlich liebe er eine Hessin – über deren weitere Identität er aber schweigt.
Impressionen aus aller Welt
Josef Buchmann war im Vergleich dazu eher geräuschlos mit seiner Frau Bareket eingetroffen. Etwas mehr Aufmerksamkeit gab es für Bruno H. Schubert mit seiner sehr jungen Frau Meharit. Schubert war mit seinem Freund, dem einstigen Frankfurter Kulturdezernenten und ehemaligen Präsidenten des Goethe-Instituts Hilmar Hoffmann gekommen.
Später wendet sich alle Aufmerksamkeit dem Essen zu. Ein Fünf-Gänge-Menü lässt die Hoheit vom Personal der Villa Kennedy auffahren. Dazwischen gibt es Musik, Varieté-Einlagen und eine Modenschau mit Impressionen aus aller Welt. Afrikanische Akrobaten beweisen unglaubliche Körperbeherrschung, die Sängerin Gail Gilmore interpretiert Opern-Klassiker und Weihnachtslieder. Moderatorin Birte Karalus ruft immer wieder dazu auf, von den Umschlägen mit den Scheckvordrucken Gebrauch zu machen, die diskret durch die Reihen gereicht werden. Und natürlich wird der Zweck der Spendenaktion präsentiert: Mit dem von ihr vor einigen Jahren gegründeten Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk unterstützt die Prinzessin bisher 150 Frankfurter Schüler verschiedener Nationen durch Sprachförderung und Hausaufgabenhilfe. Zudem hilft die Organisation 1500 Kindern in Afrika mit Schulgeld und Büchern.
Gute Arbeit
Die Spender zeigen sich großzügig, immer wieder können Helfer Umschläge abholen. Wie sie die ganzen bekannten und vermögenden Gäste denn in die Villa bekommen habe, wird die Prinzessin gefragt. „Ich mache eben eine sehr gute Arbeit, kenne viele Leute und bin ein offener Mensch“, antwortet sie. Ach so.
Und ein selbstbewusster, könnte man vielleicht noch hinzufügen. Zum Nachtisch gibt es eine Bananen-Schoko-Kreation mit Beerensoße, dazu Vanille-Schaum, auf einem separaten Löffel serviert: das „Dessert Prinzessin Odette Maniema Krempin“. Es schmeckt natürlich hinreißend.