„Sparvorgaben des Kämmerers sind unrealistisch“
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Kostspielige Kultur: die Städtischen Bühnen mit Schauspiel und Oper (Archivbild) Bild: Frank Rumpenhorst
Oper und Schauspiel in Frankfurt lassen sich nicht einfach herunterfahren. Wenn die vom Kämmerer verlangten Kürzungen Wirklichkeit werden, drohen eines drastische Verringerung der Qualität und Entlassungen.
Wie die F.A.Z. berichtet hat, sieht die mittelfristige Finanzplanung des Frankfurter Magistrats vor, dass der Zuschuss für die Städtischen Bühnen von 2023 an von 78 Millionen Euro auf 71 Millionen jährlich gekürzt wird und dass die anstehende Tariferhöhung beim Personal von zu erwartenden drei Millionen Euro anders als früher nicht von der Stadt ausgeglichen wird. Die Bühnen müssen also von 2023 an zehn Millionen Euro einsparen. Diese Sparvorgaben sind unrealistisch. Sie verkennen die erforderlichen Vorlaufzeiten. Das Schauspiel und vor allem die Oper lassen sich so schnell gar nicht herunterfahren – die Dinge liegen wie bei einem ICE, der schon lange vorher heruntergebremst werden muss, wenn er ab einem bestimmten Streckenpunkt die vorgeschriebene niedrigere Geschwindigkeit einhalten soll.
Matthias Alexander fragt in der F.A.Z., weshalb die Öffentlichkeit auf die Planungen der Stadt bisher nicht reagiert habe – ob vielleicht die Corona-Pandemie die Bindung zwischen Publikum und Bühnen geschwächt habe? Dem ist mitnichten so. Wenn die Oper überhaupt spielen durfte, bekamen sogar viele Abonnenten aus dem stark verringerten Platzangebot keine Karten. Die Antwort ist ganz einfach: Die Kürzungsvorgaben der Stadt waren dem Publikum und der Öffentlichkeit bisher nicht bekannt.
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