Gespart an den Kleinen
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Engpass: „Aktuell ist die Lage auf den pädiatrischen Stationen angespannt“, heißt es am Uniklinikum Frankfurt Bild: dpa
Auch in Hessen steigt die Zahl der Atemwegsinfektionen bei Kindern. In vielen Kinderkliniken im Rhein-Main-Gebiet ist die Lage angespannt. Im Vergleich zu anderen Bundesländern steht Hessen aber noch gut da.
Im Netz nennt er sich „Kids.doc“: Der Frankfurter Vitor Gatinho ist Kinderarzt, Podcaster und Bestsellerautor. Allein auf der Plattform Instagram folgen ihm mehr als 400.000 Eltern, hören zu, wenn er empathisch und verständlich über Kindergesundheit schreibt und spricht. Eines haben seine Follower mittlerweile gelernt: Fast immer, wenn Gatinho viele Ausrufezeichen in seinen Statements verwendet, ist er wütend. „Ja“, schreibt er in einem Post. „Die RSV-Welle ist da – so wie jedes Jahr!“ Diesmal aber treffe sie auf kaputtgesparte Kinderkliniken und ein „kinderfeindliches“ Gesundheitssystem. Dahinter, klar, Ausrufezeichen.
Beim hochansteckenden Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) handelt es sich um eine Atemwegsinfektion, die in den meisten Fällen mild verläuft. Innerhalb des ersten Lebensjahres machen laut RKI normalerweise 50 bis 70 Prozent und bis zum Ende des zweiten Lebensjahres nahezu 100 Prozent aller Kinder eine Infektion mit RSV durch. Weil aber wegen der Corona-Schutzmaßnahmen viele Kleinkinder in den vergangenen Jahren kaum Kontakt zu anderen Infizierten gehabt hätten, sei das Immunsystem aktuell schnell überlastet. Das Robert-Koch-Institut hat deutschlandweit eine starke Zunahme der Infektionszahlen vermeldet.
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