Wie Blutzellen besser analysiert werden können
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Zelluläre Kraftwerke: Mitochondrien enthalten eigene DNA, die für Erbanalysen genutzt werden kann. Bild: Science Photo Library
Der Berliner Mediziner Leif Ludwig hat eine Methode entwickelt, mit der die Abstammung von Blutzellen wesentlich einfacher nachverfolgt werden kann als bisher. Das hilft bei der Behandlung von Krankheiten wie Leukämie. Die Paul-Ehrlich-Stiftung würdigt Ludwigs Arbeit mit ihrem Nachwuchspreis.
Stammbaum-Analysen menschlicher Blutzellen sind nun deutlich einfacher als früher – dank eines Verfahrens, das der Berliner Arzt und Biochemiker Leif Ludwig entwickelt hat. Es ist bis zu tausendmal preiswerter, schneller und zuverlässiger als bisherige Methoden. Dafür wird der 40 Jahre alte Wissenschaftler mit dem Paul-Ehrlich- und Ludwig-Darmstaedter-Nachwuchspreis 2023 geehrt, wie die Paul-Ehrlich-Stiftung am Dienstag mitteilte. Die Auszeichnung ist mit 60.000 Euro dotiert und wird am 14. März zusammen mit dem Paul-Ehrlich-Hauptpreis in der Paulskirche verliehen.
Weiße und rote Blutkörperchen sowie Blutplättchen entstehen aus Stammzellen im Knochenmark. Um die Blutbildung und mit ihr zusammenhängende Krankheiten besser zu verstehen, ist es wichtig, die Vorläufer der betroffenen Zellen zu kennen. Die Abstammungslinien lassen sich anhand von Veränderungen im Erbgut nachvollziehen. In Laborexperimenten wurden hierfür künstliche genetische Marker eingesetzt, beim Menschen kann dieses Verfahren aber nicht angewandt werden. Stattdessen setzen Mediziner hier auf die Beobachtung natürlich vorkommender Mutationen. Dafür das gesamte Erbgut des Menschen in den Blick zu nehmen, ist allerdings sehr aufwendig.
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