Infrastruktur in Rhein-Main : So ist Frankfurt auf Omikron vorbereitet
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Mitarbeiter in der Leitzentrale eines Dampfkraftwerkes. Bild: dpa
Der Betrieb von Bahnen, Banken und Flughäfen sei gefährdet, wenn die neue Virusvariante den Krankenstand stark in die Höhe treibe, warnt der Corona-Expertenrat der Bundesregierung. Wie stellt sich Frankfurt auf ein solches Szenario ein?
Feuerwehr: Viel Spielraum, bevor es brennt
Die Feuerwehr in Frankfurt ist auf personelle Engpässe vorbereitet, sagt ein Sprecher. Mit einem Krankenstand von zehn Prozent könne man ohne große Probleme umgehen. Schon jetzt sehe die Dienstplanung vor, wie ein Einsatzteam kurzfristig im Alarmfall aufgestockt werden kann. Eine zweite Reihe an Feuerwehrleuten stehe regelmäßig abrufbereit im sogenannten „Verfügerdienst“, die nächste Reihe sei über die Rufbereitschaft erreichbar, erläutert der Sprecher.
Würden dennoch personelle Lücken auftauchen, könne man auf zahlreiche Mitarbeiter zurückgreifen, die sonst im Büro arbeiten, mit planerischen Aufgaben, Brandschutzerklärung und Ähnlichem befasst sind. Dadurch könne die Feuerwehr auf eine große Zahl potentieller Springer zurückgreifen. Die Feuerwehr schütze darüber hinaus ihre Mitarbeiter schon seit geraumer Zeit durch bestimmte Hygienemaßnahmen, genaue Betretungsregeln sowie ein Besuchsverbot in den Wachen.
Schienenverkehr: Hoffen auf Reservefahrer
Einen genauen Notfallplan für den Fall, dass die Infektionszahlen enorm steigen, hat die Hessische Landesbahn, die zum Beispiel von Frankfurt nach Königstein fährt, nicht in der Schublade. Die Hoffnungen ruhen auf Reservefahrern, also solchen Frauen und Männern, die nicht für eine Schicht eingeteilt, aber erreichbar sind und im Notfall einspringen, wie eine Sprecherin sagt. Genauso lautet die Auskunft der Verkehrsgesellschaft Frankfurt, die die U- und Straßenbahnen in der Mainmetropole fährt. Und wenn auch diese Reserve nicht mehr reicht?
„Eine Möglichkeit wäre es, die Verkehrsleistungen insgesamt zu reduzieren, damit der Verkehr zwar eingeschränkt, aber dafür zuverlässig stattfinden könnte“, heißt es von der Landesbahn. Eine Sprecherin der Verkehrsgesellschaft Frankfurt erinnert daran, dass genau dies zu Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr bereits vorübergehend geschehen sei. Vor allem aber werde im Unternehmen gegenwärtig so viel wie möglich geimpft, damit es nach Möglichkeit gar nicht erst zu vielen Krankschreibungen komme.
Flughafen: Vertrauen in 3-G-Regel
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzt der Flughafenbetreiber Fraport AG in den administrativen Unternehmensteilen auf Homeoffice. In den operativen Sparten wie den Bodenverkehrsdiensten, wo es um das Be- und Entladen, Reinigen, Rangieren und Betanken von Flugzeugen geht, ist das naturgemäß nicht möglich. Dort gilt nach wie vor, dass alle Kräfte geimpft, genesen oder getestet sein müssen, um ihre Arbeit aufnehmen zu können.
Wie eine Sprecherin auf Nachfrage am Montag weiter mitteilte, sind die Abteilungsleiter dafür verantwortlich, die Einsatzfähigkeit der jeweiligen Schicht durch eine Kontrolle der Vorgaben sicherzustellen. Darüber hinaus bietet der Flughafenbetreiber in seinem Medical Center am Frankfurter Flughafen spezielle Corona-Sprechstunden für Flughafenbeschäftigte an. Dort können sich diese nach Angaben des Unternehmens vorsorglich auf Sars-CoV-2 testen oder auch die Werte ihrer Antikörper gegen das Virus bestimmen lassen.