Dem Tierschutz verpflichtet
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Bild: FAZ.NET
Für manche eine Plage, für andere schützenswerte Lebewesen: Martina Chane vom Projekt Oase rettet verletzte Nilgänse in Frankfurt – dafür erntet sie Zuspruch, aber auch viel Kritik.
Es sieht aus wie ein Kind, was Martina Chane liebevoll auf dem Arm hält. Doch in dem bunten Handtuch befindet sich kein Säugling, sondern etwas, das für viele ein Hassobjekt ist. Denn Chane ist zum Weiher im Ostpark gekommen, um eine Nilgans zu retten. „Vielleicht hat sie innere Blutungen. Die Gans könnte sterben“, sagt sie und legt das Tier behutsam auf den Boden. Gleich will sie mit der Nilgans zum Tierarzt. Danach wird sie Anzeige bei der Polizei erstatten – gegen den Fahrradfahrer, der das Tier laut einer Zeugin angefahren und liegengelassen hat.
Jeden Tag, wie die Neununddreißigjährige erzählt, fährt sie in einen Park oder zum Mainufer, um notleidende Wasservögel in ihre Arme zu nehmen. Seit drei Jahren versteht sie sich als Gänseretterin. Damals habe sie an der Alten Brücke mehrere dieser Vögel gesehen, deren Flügel gebrochen waren. Das sei schlimm gewesen, sagt sie, da habe sie etwas unternehmen müssen. „Ich mag alle Tiere, aber der Schnabel von Vögeln, das Fliegen, das Wasser, das zieht mich an.“ Mittlerweile erhalte sie sogar von der Polizei einen Hinweis, wenn ein verletztes Tier entdeckt werde.
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