Neubau des Krankenhauses : Klinikum in Höchst erst 2022 fertig
- -Aktualisiert am
Teurer Rohling: der Neubau des Klinikums Höchst samt Hubschrauberlandeplatz Bild: ZEG
Das Projekt des Krankenhaus-Neubaus in Frankfurt-Höchst wird voraussichtlich erst im Jahr 2022 abgeschlossen werden können. Damit liegt das 263-Millionen-Euro-Projekt ein Jahr im Verzug.
Der Neubau des Klinikums Höchst verzögert sich um ein weiteres Jahr. Wie das Klinikum am Dienstag mitteilte, hat der Generalunternehmer die Verantwortlichen vor einer Woche davon unterrichtet, dass er das 263-Millionen-Euro-Projekt voraussichtlich erst am 31. Dezember 2021 abschließen kann. Bisher war man in Höchst davon ausgegangen, dass das Gebäude, das als erste Passivhaus-Klinik Europas geplant war, in diesem Oktober übergeben werden kann. Als im Jahr 2016 der Generalunternehmer beauftragt wurde, den Neubau unmittelbar neben den in die Jahre gekommenen Altbauten des Klinikums zu errichten, sah der Vertrag die Fertigstellung sogar im zweiten Quartal 2019 vor. Später war vom Oktober 2019 die Rede.
Als Grund für die Verzögerung nannte der Generalunternehmer sowohl die erschwerten Bedingungen infolge der Corona-Krise – etwa Engpässe bei Materiallieferungen und Personalmangel auf der Baustelle – als auch unvorhergesehene technische Herausforderungen durch das Ineinandergreifen einzelner Gewerke. Der Generalunternehmer ist ein Konsortium aus den beiden Bauunternehmen BAMDeutschland und Max Bögl.
Ein „herber Schlag“
Das Klinikum Höchst zeigte sich „bestürzt“ über die neuerliche Verschiebung. Das sei ein „herber Schlag“. Die Klinikführung erwarte, dass der Generalunternehmer seine vertraglichen Pflichten erfülle und alles dafür tue, die angekündigte Verzögerung so weit wie möglich aufzuholen, sagte Martin Menger, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikums Höchst. Ein weiteres Jahr Verzögerung sei für das Haus und seine Mitarbeiter nicht hinnehmbar. Patienten und Mitarbeiter freuten sich schon lange auf ein „zeitgemäßes Krankenhaus“.
Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Die Grünen) sagte, der Neubau sei der „ersehnte Meilenstein“, um die medizinische Versorgung im Frankfurter Westen noch weiter zu verbessern. Majer sagte, er rechne nicht damit, dass das Projekt teurer werde. „Bisher bewegen wir uns im vertraglich zugesicherten Kostenrahmen.“ Er erwarte, dass Klinikum und Generalunternehmer diesen weiterhin einhielten.
Die Stadt finanziert den Neubau mit 208 Millionen Euro, 55 Millionen steuert das Land bei. Kosten, die dem Klinikum entstehen, weil der Umzug verschoben werden muss, während die Projektleitung weiter arbeitet, will man „zum gegebenen Zeitpunkt“ beim Generalunternehmer als Schadenersatz geltend machen. Mit ihm war eine Vertragsstrafe für den Fall vereinbart worden, dass er den 2016 vereinbarten Zeitplan nicht einhalten kann. Wie zu hören ist, wurde diese Strafe auf zehn Millionen Euro „gedeckelt“. Dieser Höchstbetrag, heißt es, sei auf jeden Fall in Rechnung zu stellen.