Nach Syrien : Wieder Islamisten aus Frankfurt in den Krieg gezogen
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Am Anfang: Viele Salafisten aus Rhein-Main geraten mit dem radikalen Islam erstmals über die Koranverteilungen der „Lies“-Kampagne in Kontakt. Bild: Röth, Frank
Zwei Brüder aus Frankfurt sollen sich der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in Syrien angeschlossen haben. Besonders brisant: Der Vater hält den „Heiligen Kampf“ seiner Söhne angeblich für „ehrenwert“.
Abermals sollen zwei Islamisten aus Frankfurt nach Syrien ausgereist sein, um sich der Terror-Organisation „Islamischer Staat“ anzuschließen. Nach Informationen dieser Zeitung handelt es sich um zwei Brüder einer pakistanischen Familie aus Frankfurt. Über den Fall wird derzeit in der muslimischen Gemeinschaft stark diskutiert, weil der Vater der beiden Ausgereisten die Aktion seiner Söhne angeblich befürwortet und es für „ehrenwert“ hält, auf Seiten der Islamisten zu kämpfen.

Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung.
Noch unklar ist, ob die beiden Brüder früher schon einmal in der islamistischen Szene aufgefallen sind. Die Sicherheitsbehörden konnten dazu auf Anfrage keine Angaben machen. Es wird jedoch geprüft, ob sie sich an der von Salafisten initiierten „Lies“-Kampagne beteiligt haben, die zum Ziel hat, die Bevölkerung für einen fundamentalistischen Islam zu gewinnen. Unter anderem wünschen sich Salafisten die Einführung der Scharia.
Hessen gehört mit rund 1500 Anhängern zu den Bundesländern mit der größten Salafistenszene. Insgesamt sollen schon 450 mutmaßliche Extremisten aus Deutschland ausgereist sein. Erst vor einigen Tagen wurden weitere Fälle aus Hessen bekannt, in denen zwei Islamisten trotz Fußfessel offenbar in den „heiligen Krieg“ gezogen sind.