Denn er trägt seinen Namen
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Mit Akribie: Hans-Joachim Adlhoch will seinen verstorbenen Onkel, den früheren Stadtdekan Walter Adlhoch, entlasten. Bild: Lucas Bäuml
Der frühere Frankfurter Stadtdekan Walter Adlhoch soll ein Mädchen missbraucht haben – doch die Tat ist niemals in einem Prozess festgestellt worden. Sein Neffe will nun seine Unschuld beweisen.
An einem Freitagmorgen in einer Frankfurter Kanzlei. Hohe Fenster, Parkettboden, eine beeindruckende juristische Bibliothek bis zur Decke. Sie gehört dem Anwalt, der Hans-Joachim Adlhoch bei seiner Suche – vielleicht sogar Mission – hilft. Adlhoch trägt einen Nachnamen, der in Verruf geraten ist. Er möchte ihn reinwaschen. Der 75 Jahre alte promovierte Ingenieur im Ruhestand will seinen verstorbenen Onkel rehabilitieren, einen bekannten Geistlichen der katholischen Kirche in Frankfurt, der vor Jahrzehnten ein Mädchen missbraucht und geschwängert haben soll. Der Name des Kirchenmannes ist besudelt – und damit auch sein Nachname. So sieht es der Neffe.

Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.
Hans-Joachim Adlhoch ist kein Verrückter, kein Besessener, der sich im Rentenalter in ein Thema verbeißt, weil er kein anderes mehr hat. Er, der wenige Tage nach Kriegsende im Mai 1945 im zerbombten Frankfurt geboren wurde, aber schon mehr als 30 Jahre in Bayern lebt, legt zwischen Gebäck und Kaffee einen Aktenordner auf den Tisch. Darin enthalten sind seine Recherchen, Blatt für Blatt, eidesstattliche Versicherungen, Gesprächs- und Gedächtnisprotokolle und Zeitungsausschnitte, die er in den vergangenen Monaten zusammengetragen hat. Aus seiner Sicht sind es die Belege, die seinen Onkel entlasten könnten – und damit irgendwie auch ihn selbst.
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