Der schwierige Weg zurück in die Krankenkasse
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Teure Patienten: Die Kosten für die Behandlung von Menschen ohne Versicherung müssen die Krankenhäuser tragen. Bild: AP
Eigentlich muss jeder in Deutschland krankenversichert sein. Aber immer mehr Menschen fallen durch das soziale Netz hindurch und stehen im Behandlungsfall vor einem Schuldenberg. Die Kliniken bleiben häufig auf den Kosten sitzen.
Wer in Deutschland lebt, muss krankenversichert sein. Der Zwang soll verhindern, dass Menschen im Ernstfall von Behandlungskosten in ungeahnter Höhe erdrückt werden. Eine klare, unumstößliche Regel – und doch gibt es immer wieder Einzelschicksale, die durch dieses engmaschige Netz hindurchrutschen.
In einer Stadt wie Frankfurt sind das wahrscheinlich mehrere Hundert Menschen, schätzt man im Gesundheitsamt. Für sie wurde vor zwei Jahren das Projekt Clearingstelle ins Leben gerufen, um Patienten ohne oder mit ungeklärtem Krankenversicherungsschutz Wege aufzuzeigen, wie sie zurück ins medizinische Regelsystem finden können. Die Sozialarbeiterin Maria Wirth berät diesen Personenkreis mittwochs zwischen 14 und 17 Uhr im Gesundheitsamt. Das Projekt, eine Zusammenarbeit zwischen der Frankfurt University of Applied Sciences und dem Gesundheitsamt, ist gerade um ein weiteres Jahr bis Ende 2023 verlängert worden. Der Bedarf sei da, sagt Wirth. Sie hat im ersten Jahr, von Februar 2021 an, 118 Menschen beraten, die meisten davon Frauen. Ihre Klienten waren zwischen 19 und 82 Jahre alt; etwa ein Viertel waren Deutsche, ein Drittel stammte aus anderen EU-Ländern, und knapp 40 Prozent kamen aus Drittstaaten, hat sie ihrer Statistik entnommen.
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