„Vertrauen in den Rechtsstaat in Frage gestellt“
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Mahnerin: Sylvia Schenk will bewusst machen, was Integrität im Staatsdienst bedeutet. Bild: Marcus Kaufhold
Ein riesiger materieller und ideeller Schaden: Korruptionsexpertin Sylvia Schenk sieht die Affäre bei Hessens Strafverfolgern mit Sorge und fordert Konsequenzen.
Hat Sie die Korruptionsaffäre in der hessischen Generalstaatsanwaltschaft überrascht? Man sollte doch meinen, wenn jemand gegen solche Verlockungen gefeit sei, dann sind es Staatsanwälte und Richter.
Ja und nein. Korruption kann überall vorkommen, deshalb darf man eigentlich nicht überrascht sein. Trotzdem hätte auch ich mir das nicht vorstellen können. Vor allem die lange Zeit, die das System von Provisionszahlungen für Gutachtenaufträge in der Zentralstelle für Medizinwirtschaftsstrafrecht funktioniert haben soll, überrascht dann doch.
Wie konnte es dazu kommen?
Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass Gelegenheit Diebe macht. Und Korruption ist besonders tückisch, weil man meist nicht von heute auf morgen korrupt im Sinne von straffällig wird, sondern nach und nach hineinrutscht. Deshalb gibt es Transparency International, und deshalb gibt es unseren Einsatz für umfassende Prävention.
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