Zeigen, was unter dem Pflaster liegt
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Mehr als 76 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr ins Jüdische Museum: Das sind doppelt so viele wie vor dem Umbau. Bild: Frank Röth
Das Jüdische Museum im Frankfurt konnte seine Besucherzahlen seit dem Umbau verdoppeln. 2023 sind Ausstellungen über jüdische Filmschaffende, den Unternehmer Wilhelm Merton und die Frankfurter Judengasse geplant.
Wie misst sich der Erfolg eines Museums? Zunächst einmal in Besucherzahlen. Und die sind im Jüdischen Museum in Frankfurt gerade mehr als zufriedenstellend: 76 400 Besucher, verteilt auf das Haupthaus und die Dependance Museum Judengasse, wurden 2022 gezählt. Das gab Mirjam Wenzel, die Direktorin des Museums, am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt. Für ihr Haus, das die Geschichte der Frankfurter Juden erzählt und außerdem unterschiedliche Wechselausstellungen zeigt, ist das ein enormer Erfolg: Im Vergleich zu den Jahren vor dem Umbau des Museums hat sich die Zahl der Besucher ungefähr verdoppelt. 2020 wurde das Haus, nach fünf Jahren Bauzeit, wiedereröffnet. Seitdem ergänzt ein lichter Bau des Berliner Büros Staab Architekten die ursprüngliche Ausstellungsfläche im Rothschild-Palais am Mainufer.
Doch Wenzel sagt auch, dass es allein auf Besucherzahlen nicht ankommt. Viel wichtiger sei es, „Begegnungen und Auseinandersetzungen zu ermöglichen, die eine Wirkung haben“. Um solche Situationen zu schaffen, verlassen die Mitarbeiter des Museums nun auch immer häufiger das Haus. Als Beispiel nennt die Direktorin das Programm „Anti Anti – Museum Goes School“, das das Jüdische Museum in Frankfurter Berufsschulen anbietet und besonders Jugendliche mit Migrationsgeschichte ansprechen soll.
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