Ein Gin wie im 17. Jahrhundert
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Nach jahrhundertealten Vorbild gebrannt: die beiden Versionen des „Gin 1689“ Bild: Tom Wesse
Die Amsterdamer Craft Gin Company hat ein altes Originalrezept aus den Zeiten Wilhelms von Oranien ausgegraben – und brennt danach ihren „Gin 1689“.
Die Geschichte ist schön. Und wenn sie nicht in allen Details wahr sein sollte, dann ist sie zumindest schön erfunden. Und sie dreht sich nicht nur um Alexander Janssen, seine Amsterdamer Craft Gin Company und ihren „Gin 1689“, sondern im Grunde um die Entstehungsgeschichte des Gins generell. Deren Beginn datieren manche Spirituosen-Historiker auf 1689, das Jahr, in dem Wilhelm III. von Oranien auch zum König von England, Schottland und Irland gekrönt wurde und seinen Amtssitz von den Niederlanden nach London verlegte. Die Legende will es, dass der König nicht auf seinen geliebten Genever verzichten wollte und das Rezept mit auf die Insel nahm. Dort ließ er es aber codieren, damit nicht jeder seinen eigenen Gin, wie die Engländer das Wacholder-Destillat schon bald nannten, brennen konnte.
Das alte Rezeptbuch mit den verschlüsselten Mengenangaben gibt es immer noch – jetzt kommt Alexander Janssen ins Spiel. Der Niederländer hat es nämlich vor ein paar Jahren nach monatelanger Suche in der Royal British Library entdeckt und gemeinsam mit einem bekannten holländischen Brennmeister mehr oder weniger entschlüsselt. Das Resultat war der „Gin 1689“, der seit 2018 die Barkeeper-Szene begeistert und seit Ende September jetzt auch in Deutschland zu bekommen ist.
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