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Flughafen Hahn : Hessen wehrt sich gegen Hahn-Übernahme durch russischen Oligarchen

Insolvent: Der Billigflughafen Hahn sollte ursprünglich einem Frankfurter Konsortium übernommen werden, nun gibt es zwei neue Interessenten. Bild: dpa

Der hessische Finanzminister sieht einen Verkauf des insolventen Flughafens Hahn an einen russischen Investor „äußerst kritisch“. Der Bund solle prüfen, wie er dies stoppen könne. Hessen hält Minderheitsanteile an Hahn.

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          Das Land Hessen sieht den möglichen Verkauf des Flughafens Hahn an einen russischen Investor „äußerst kritisch“. Das hat Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) nach eigenen Angaben in einem Schreiben an den Chef des Kanzleramts und den Bundeswirtschaftsminister deutlich gemacht.

          Ewald Hetrodt
          Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung in Wiesbaden.

          Er bat die Bundesregierung, die gemäß des Außenwirtschaftsgesetzes mit der Prüfung des Vorgangs betraut sei, „all ihre Möglichkeiten auszuloten, diesen Verkauf zu verhindern“. Auch der Insolvenzverwalter sei vor der am Dienstag anstehenden Gläubigerversammlung über die Bedenken des Landes informiert worden.

          Die NR Holding des Nürburgrings um den Russen Viktor Charitonin und die Mainzer Firmengruppe Richter (WR Holding) haben nach Informationen der dpa unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag für den Airport Hahn unterschrieben.

          Hessen „nicht in den Verkauf involviert“

          Das Finanzministerium erläuterte, dass Hessen im Rahmen des derzeit laufenden Insolvenzverfahrens aufgrund seiner Gesellschafterstellung – das Land Hessen hält 17,5 Prozent der Anteile – keine nennenswerten Mitwirkungsrechte im Verfahren habe. Es sei kein Gläubiger, habe also keine Forderungen gegenüber dem Flughafen.

          Der Insolvenzverwalter informiere in erster Linie über den Gläubigerausschuss und durch die Berichterstattung an die Gläubigerversammlung. Der Verkaufsprozess werde über den Insolvenzverwalter abgewickelt. Wie es weiter hieß, sind die Gesellschafter des insolventen Unternehmens und damit auch das Land als Minderheitsgesellschafter des Flughafens „in diesem Transaktionsprozess nicht involviert.“

          Der von Frankfurt 125 Kilometer entfernte, ehemalige Militärflughafen wird vor allem von Billigfliegern wie Ryanair genutzt. Im Oktober 2021 hatte die Betreibergesellschaft Insolvenz angemeldet, nachdem deren Mehrheitseigner HNA in China pleite gegangen war. Eine Übernahme durch das neu gegründete Joint Venture Swift Conjoy aus Frankfurt ist offenbar gescheitert, weil der Kaufpreis nicht fristgerecht gezahlt wurde.

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