Professor Amendts schmerzhafte Therapie
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Flagge gezeigt: Am Samstag wurde gegen die Familientherapie-Konferenz an der Goethe-Universität Frankfurt demonstriert. Polizisten riegelten den Tagungsort ab, doch der Protest blieb weitesgehend friedlich. Bild: Ly, Martin
Es war gut für die Meinungsfreiheit, dass der Kongress des umstrittenen Soziologen Gerhard Amendt in Frankfurt geduldet wurde. Für einen Diskurs ist aber mehr nötig.
Auch wenn manche Erregungs-Leiter mit blinden Flecken auf dem rechten oder linken politischen Auge es anders sehen werden: Der gute Ruf der Uni Frankfurt hat an diesem Wochenende nicht gelitten. Dass die von dem umstrittenen Soziologen Gerhard Amendt geleitete Tagung „Familienkonflikte gewaltfrei lösen“ stattfinden konnte, ist ebenso wenig ein Skandal wie der Protest dagegen.
Zum Glück ist die Hochschule nicht der Versuchung erlegen, den Kongress mit zweifelhafter Begründung zu verhindern. Und gleichfalls zum Glück haben sich Amendts Gegner, die ihm Frauen- und Schwulenfeindlichkeit vorwerfen, nicht zu Gewalt hinreißen lassen. Einzige illegale Aktion blieb ein wohl von Demonstranten ausgelöster Feueralarm am Freitag, wegen dem das Hörsaalzentrum auf dem Westend-Campus vorübergehend geräumt werden musste. Von weiteren Zwischenfällen haben Universität, Veranstalter und Polizei bis Montag nicht berichtet.
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