Frankfurter Zoo : Mehr Besucher als vor Corona
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Besuchermagnet: Ansichten wie diese bei den Humboldt-Pinguinen locken Kinder und Erwachsene in den Zoo. Bild: Lucas Bäuml
Der Frankfurter Zoo hat im ersten Jahr nahezu ohne Corona-Beschränkungen zur Normalität zurückgefunden. Nicht nur die Zahl der Besucher steigt. Es sind auch mehr Tiere im Zoo zu sehen. Und auch das Patenschaftsprojekt wächst.
Der Frankfurter Zoo hat im vergangenen Jahr mehr Besucher begrüßen können als 2019, dem letzten Jahr ohne Coronaeinschränkungen. 838.953 Menschen schauten sich die Tiere im Zoo an, während es drei Jahre zuvor 824.691 waren. Auch bei den Tierpatenschaften legte der Zoo deutlich zu: Zum Jahresende hatten 3294 Patinnen und Paten insgesamt 3856 Patenschaften für Erdmännchen, Kea & Co. übernommen.
Auch die F.A.Z. beteiligt als Pate der Schwarzen Brüllaffendame Tambo, die allerdings in diesem Jahr vor einem Umzug steht. Die Brüllaffen werden den Zoo verlassen und ihr für Besucher so attraktives Gehege am Eingang den Ameisenbären überlassen.
„Wir haben über 800 Tierpatinnen und Tierpaten und 1000 Patenschaften mehr als vor Corona. Gerade in der aktuell unsicheren Zeit ist diese Unterstützung nicht selbstverständlich“, sagt Christina Geiger, die seit gut einem Jahr den Zoo als neue Direktorin leitet: „Uns helfen die Spendengelder aus den Patenschaften dabei, die Tierhaltung trotz vieler Herausforderungen auf einem hohen Niveau zu halten und zu verbessern.“ Wie in den Vorjahren wird die Liste der Top-Ten-Patentiere angeführt von den Erdmännchen, gefolgt von Zwergziegen, Rüsselspringern und Humboldt-Pinguinen.
Gezählt werden zum Jahresende freilich nicht nur Besucher, sondern auch „Bewohner“ des Zoos: Demnach lebten am 31. Dezember 2022 mehr als 5326 Individuen in 467 Arten im Zoo. Es wurden Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien sowie etliche tausend Wirbellose erfasst, also Insekten, Spinnen, Korallen oder Seeanemonen. Diese Arten seien praktisch nicht zählbar und würden daher nicht nach Individuen erfasst, sondern nur als eins gezählt. Auch Fischschwärme und Nachzuchten bei manchen Fischarten können nach Angaben des Zoos kaum exakt erfasst werden.
Bei den Säugetieren wurden 1733 Individuen in 91 Arten gezählt. Bei den Vögeln wurden am Stichtag 354 Individuen in 69 Arten gezählt. Besonders erfreulich war die Nachzucht zweier aus Neuguinea stammenden Fächertauben, die mit 2,5 Kilogramm Gewicht zu den größten und schwersten der immerhin 353 Arten starken Ordnung der Taubenvögel zählen.
Das Exotarium ist das mit Abstand artenreichste Revier des Zoos. Bei den Reptilien ergab der Zensus 361 Tiere in 58 Arten. Hier freute sich der Zoo besonders über die erstmals geglückte Nachzucht bei den im Freiland kritisch bedrohten Mitchells-Waranen.
Naturschutz-Euro für sechs Projekte
264.000 Euro an Spenden aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro kamen 2022 zusammen. Das Geld geht zu 100 Prozent an sechs Naturschutz-Projekte, die der Zoo in Hessen und weltweit unterstützt.
Auch dank des Besucherzuspruchs sieht sich der 165 Jahre alte Innenstadt-Zoo gewappnet für die Herausforderungen der Zeit beispielsweise auch durch gestiegene Energiekosten. Zudem sind die Zukunftsprojekte der Konzeptstudie Zookunft2030+ nach der Pandemie wieder gezielter in Angriff genommen worden. „Für unseren traditionsreichen Innenstadtzoo ist eine grundsätzliche Erneuerung mittlerweile zu einer der wichtigsten Zukunftsfragen geworden. Ich bin sehr froh, dass Christina Geiger als neue Zoodirektorin um die Herausforderungen der kommenden Jahre weiß und wir gemeinsam in den vergangenen Monaten entscheidende Weichen für den Masterplan stellen und damit den Prozess weiter vorantreiben konnten,“ sagt Ina Hartwig (SPD), für den Zoo zuständige Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
In den Bereichen des Zoos, die nicht Gegenstand der neuen Planungen sind, hat sich 2022 auch einiges getan: Im Juli erfolgte der Baggerbiss zum Umbau der Löwen-Außenanlage, die im Frühsommer dieses Jahres eröffnet werden soll. Im September startete der Umbau der ehemaligen Pinguin-Anlage im Exotarium in eine Mangroven-Landschaft und im Dezember konnte mit Hilfe der Crespo Foundation und der Stiftung Zoo Frankfurt der große Spielplatz grunderneuert werden.