Die Nachbarn aus der Krachmacherstraße
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Neben der Naxoshalle wurden Wohnhäuser gebaut. Einige Bewohner fühlen sich von der Graffiti-Szene gestört, aber nicht alle. Bild: Michael Braunschädel
An der Naxoshalle eskaliert ein Konflikt zwischen Graffiti-Sprayern und Anwohnern, die neu zugezogen sind. Dies ist zumindest teilweise eine Geschichte über die Gentrifizierung des Frankfurter Ostends.
Die Leuchtkegel starker Taschenlampen flirren durch den Hinterhof der Naxoshalle. Die Polizei ist da. Laute Stimmen, Geschrei. Dann klicken Handschellen. Zwei Graffiti-Sprayer werden abgeführt – wohl, weil die Beamten geringe Mengen an Drogen bei ihnen gefunden haben – und später wieder freigelassen. Das war kurz vor Ostern, ein Anwohner hatte die Polizei gerufen – ein weiteres Kapitel eines Nachbarschaftsstreits, der sich seit sechs Jahren immer mehr zuspitzt. Neben der Naxoshalle zanken sich zwei Gruppen: Anwohner gegen Sprayer, Zugezogene gegen Eingesessene, Ruhebedürftige gegen Krachmacher. Also auch Verdränger gegen Verdrängte?
Zumindest in Teilen ist dies eine Geschichte über die Gentrifizierung des Ostends – also die Aufwertung des Viertels durch neue Bauprojekte und deren Bewohner. Vielleicht hätte man ahnen können, dass das nicht gutgeht: An der Wingertstraße, wo schon früher viele Graffiti gesprüht wurden, ließ die Stadt von ihrer eigenen Wohnungsgesellschaft ABG ein Wohnquartier errichten. Mit Tiefgarage, großen Balkonen und Erdgeschossgärten.
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