Die Stadt wird zum Baustofflager
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Bauarbeiten für einen Schulneubau auf dem ehemaligen Gelände der Fiat-Niederlassung in Frankfurt-Griesheim Bild: Ben Kilb
Wird ein Haus abgerissen, landet der Bauschutt meist auf einer Deponie. Die Stadt Frankfurt setzt in einem Pilotprojekt bei Bauvorhaben auf mehr Recycling – und stößt auf Probleme.
Ein Ziegel des Terrassenbelags im fünften Stock des ehemaligen F.A.Z.-Redaktionsgebäudes in der Hellerhofstraße ist für 14,50 Euro zu haben. Im Angebot sind aber auch die beiden gläsernen Aufzüge und die Aluminiumfassade des Verlagsgebäudes. Verkauft werden die Teile aus den Gebäuden, die im Frühjahr abgerissen werden, im Onlineshop des jungen Unternehmens Concular, das sich auf den Handel mit gebrauchten Baustoffen spezialisiert hat. „Zirkuläres Bauen“, also die Wiederverwertung von Material aus abgebrochenen Gebäuden, ist ein großer Trend in der Baubranche, die nach Wegen sucht, klimafreundlicher zu werden.
Dass es dabei Nachholbedarf gibt, wurde kürzlich bei der Veranstaltung „Das Material der Stadt – Baustoff als Ressource“ der Frankfurter Stiftung Urban Future Forum deutlich. 50 Prozent der weltweit abgebauten Rohstoffe würden für das Bauen verbraucht, sagte der Architekt Helmut Kleine-Kraneburg, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung. „Und 60 Prozent aller Abfallmassen stammen aus dem Gebäudesektor. Diese Zahlen gehen nicht zurück – ganz im Gegenteil.“ Wenn ein Gebäude abgerissen wird, müsse das Material wiederverwendet werden, forderte er.
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