Die Löwin mit der kurzen Lunte
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Kämpferisch: Soma Rashid ist mit ihren vier Kindern aus dem Irak nach Deutschland geflohen. Bild: Raschid
Soma Rashid hat in einer Flüchtlingsunterkunft in Frankfurt gegen die Wohnbedingungen protestiert – und ist deshalb rausgeflogen. Nun sprach sie vor dem Landtag in Wiesbaden darüber.
Beliebt ist Soma Rashid nicht. Weder bei ehrenamtlichen Helfern, die sich von ihr brüskiert fühlen, noch bei der Leitung der Unterkunft für Geflüchtete, in der die Frau bis vor kurzem lebte. Sie ist unbequem. Und, zugegeben, auch ungeduldig. Mittlerweile brennt ihr schnell die Sicherung durch, und sie wird laut, wenn man ihr nicht zuhört. Es ist wohl einfach zu viel passiert.

Redakteurin in der Rhein-Main-Zeitung.
Als sie vergangene Woche vor Abgeordneten des hessischen Landtags von ihrem Schicksal berichtete, beherrschte sie sich sehr, sprach mit Bedacht. Manchmal überschlug sich ihre Stimme dann aber doch, und ihr liefen Tränen der Wut über das Gesicht. Etwa wenn sie erzählte, dass sie jetzt obdachlos ist oder wie ihr Alltag in dem Wohnheim am Alten Flugplatz mit Krätze aussah, und niemand half. Sie durfte in der Anhörung vor dem Sozial- und integrationspolitischen Ausschuss sprechen, der über den Gesetzentwurf für das Landesaufnahmegesetz berät.
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