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„Frankfurt schreibt!“ : Der Kampf mit dem Satyrtragopan

Nein! Doch! Oh!: Die Auflösung der korrekten Schreibweise rief bei den Teilnehmern die unterschiedlichsten Gefühle hervor. Bild: Wonge Bergmann

Das Finale im Diktatwettbewerb „Frankfurt schreibt!“ ist entschieden. In der Aula der Liebigschule gibt es einen klaren Gewinner.

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          Als Suzanne Cadiou beim Vorlesen des Diktats den Satyrtragopan erwähnt, einen exotischen Vogel im Frankfurter Zoo, lacht in den Reihen der Lehrer jemand kurz auf. Es ist ein verzweifeltes, hysterisches, ungläubiges Lachen. Aber zum Glück handelt es sich um einen Eigennamen, wie sich später herausstellt, und damit fällt das Federvieh aus der Wertung. Auch ohne den Satyrtragopan steckt der Text im Diktatwettbewerb „Frankfurt schreibt“ allerdings voller kleiner Gemeinheiten: Er handelt von Professor Grzimeks – noch ein Eigenname – Verdiensten für den Frankfurter Tiergarten, von Orang-Utan-Weibchen, Karnivoren und Baumkängurus aus Down Under. Auch die Win-win-Situation sorgt bei Jung und Alt in der Aula der Liebigschule für Kopfzerbrechen.

          Rainer Schulze
          Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.

          Jedes dritte Wort in diesem Text ist schwierig. Als es an die Korrektur geht, wird die Auflösung der jeweiligen Passage vom Jubel derjenigen begleitet, die das Wort richtig geschrieben haben, und vom Stöhnen der anderen, die falschlagen. Mit „Argh“, „Uh“, „Nein“, „Ja“ und anderen Ausrufen kommentieren Schüler, Lehrer und Eltern ihre Leistungen auf dem Papier. Umso erstaunlicher, dass es ein Lehrer der Musterschule tatsächlich fertigbringt, mit nur zwei Fehlern ans Ziel zu kommen.

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