Menschlich auch in unmenschlicher Zeit
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Erinnerungskultur: Erica Ludolph im Juni 2011 mit dem Künstler Gunter Demnig Bild: Sammlung Initiative Stolpersteine
Die Frankfurterin Erica Ludolph half von Nazis Verfolgten. Später leitete sie die „Hilfsstelle für rassisch verfolgte Christen“. Am Donnerstag wird sie 100 Jahre alt.
Die Frankfurterin Erica Ludolph hatte lange darüber geschwiegen, dass sie während der NS-Zeit Verfolgten geholfen hatte. „Wenn ich in den fünfziger Jahren jemandem Derartiges anvertraut hätte, wäre ich als Volksverräterin betrachtet worden“, nannte sie der Soziologin und Autorin Petra Bonavita die Nachkriegsatmosphäre in Deutschland als den Grund ihres langen Schweigens.
Erst die Bekanntschaft mit Bonavita und deren Recherchen brachte Erica Ludolph zum Reden. Sie erzählte ihr die Rettungsgeschichte von Margarete Knewitz, der Mutter ihrer besten Freundin Renate, bei der sie selbst eine zentrale Rolle gespielt hatte. In ihrem 2009 erschienenen Buch „Mit falschem Pass und Zyankali: Retter und Gerettete aus Frankfurt am Main in der NS-Zeit“ hat Petra Bonavita diese Geschichte veröffentlicht, unter dem Titel: „Wenn Menschlichkeit über Angst triumphiert“.
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