
Mittendrin statt nur dabei
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Politisch über die Landesgrenze hinweg zu kooperieren ist bisweilen komplizierter, als sie zu überschreiten: zum Beispiel an der Theodor-Heuss-Brücke in Mainz. Bild: dpa
Jenseits des Nahverkehrs und der Energieversorgung herrscht im Westen des Rhein-Main-Gebiets weiterhin Kirchturmdenken vor. Dabei würde eine engere Zusammenarbeit allen gut zu Gesicht stehen - und die ganze Region würde profitieren.
Im Herzen Europas, in der Mitte Deutschlands, verkehrsgünstig gelegen in Rheinland-Pfalz, aber halt doch nur am Rande des Rhein-Main-Gebiets: Bei dem Versuch, Mainz und die Mainzer richtig zu verorten, kommt es nicht zuletzt auf den eigenen Standpunkt an. Und wenn es um die Bedeutung der aktuell aufstrebenden Universitäts- und Medienstadt für die auf der anderen Flussseite zusammengewachsene Metropolregion rund um den Flughafen Frankfurt geht, hat der Rhein – Pendlerströme hin oder her – immer noch etwas Trennendes. Nicht umsonst fordert die Mainzer CDU deshalb schier unablässig eine weitere Autobrücke. Wo die Wiesbadener dem Zukunftsprojekt „Citybahn“ ja zum wiederholten Mal eine Absage erteilt haben.
Dabei hätte eine Straßenbahnlinie die beiden Landeshauptstädte, deren Bürger sich außerhalb der fünften Jahreszeit übrigens recht gut verstehen, zusammenrücken lassen. Bisher nämlich sind die Nachbarn nur auf wenigen Feldern echte Partner: gezwungenermaßen beim Nahverkehr und als Betreiber der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden. Bei anderen Themen, ob Wohnungsbau oder Gewerbeansiedlung, herrscht weiterhin Kirchturmdenken vor.
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