Rettungsversuch für eine bedrohte Sprache
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Emine Sahingöz forscht an der Frankfurter Goethe-Universität zur vom Aussterben bedrohten Sprache Ossetisch. Bild: Kolb, Marie-Luise
Eine Doktorandin an der Frankfurter Goethe-Universität will die Sprache Ossetisch vor dem Aussterben bewahren. Emine Şahingöz ist selbst mit der bedrohten Sprache aufgewachsen.
Wie erhält man eine Sprache, wenn die Jugend sie nicht mehr lernt? Diese Frage beschäftigt Linguisten auf der ganzen Welt. Eine von ihnen ist die Frankfurterin Emine Şahingöz. Sie schreibt als einer von wenigen Wissenschaftlern in Europa ihre Doktorarbeit über Ossetisch, eine Sprache, die vor allem im Kaukasus verbreitet und dem Persischen ähnlich ist. „Ich habe gemerkt, dass die Sprache ausstirbt, und wollte etwas tun“, sagt sie.
Şahingöz sitzt in einem Café nahe dem Uni-Campus Bockenheim. Ihre großen goldenen Ohrringe schaukeln sanft, wenn sie an ihrer Kaffeetasse nippt. Unter dem sorgsam gebundenen bordeauxfarbenen Kopftuch schaut keine Haarsträhne hervor. Wenige Tage zuvor ist die junge Frau von einer Konferenz aus Rom zurückgekehrt. „In Deutschland gibt es kaum jemanden, der sich mit Ossetisch beschäftigt. Vielleicht bin ich momentan sogar die Einzige“, sagt sie. Deshalb sei der Austausch mit anderen Wissenschaftlern in Europa umso wertvoller.
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