„Wir sind beim Boostern deutlich zu langsam“
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„Wir wissen inzwischen, dass der Schutz vor einer Ansteckung nach drei bis vier Monaten abnimmt“: Virologin Sandra Ciesek, hier bei der Verleihung des hessischen Kulturpreises Bild: Wonge Bergmann
Was ist nötig, um die vierte Welle der Corona-Pandemie zu brechen? Die Virologin Sandra Ciesek erklärt im F.A.Z.-Interview, warum die hohe Zahl von Impfdurchbrüchen zu erwarten war – und auf welche Corona-Medikamente sie nun setzt.
Frau Ciesek, von den inzwischen deutlich mehr als 200 Corona-Intensivpatienten in Hessen sollen 30 Prozent geimpft sein. Nachrichten wie diese greifen Impfgegner gerne auf, um dann zu behaupten, die Impfung sei wirkungslos. Was entgegnen Sie dem?
Wir wissen inzwischen, dass der Schutz vor einer Ansteckung nach drei bis vier Monaten abnimmt, aber die meisten Geimpften sind trotzdem auch noch nach einem halben Jahr vor einem schweren Verlauf geschützt. Auf den Intensivstationen liegen oft sehr alte oder sehr kranke Patienten, deren Immunsystem gar keinen richtigen Schutz ausbilden konnte. Im übrigen gibt es inzwischen viel mehr Geimpfte als Nichtgeimpfte, sodass die absolute Zahl der Impfdurchbrüche hoch erscheint, obwohl prozentual nur ein kleiner Teil der Geimpften betroffen ist.
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